Stationäre Drogentherapien und Rehabilitationsprogramme - was gibt es für Angebote, die ich mit Hund und substituiert in Anspruch nehmen kann?

Hallo

Ich bin 23 Jahre alt und bei mir besteht eine Suchtproblematik mit Heroin und Kokain. Ich habe mich von beidem bereits entzogen und bin mittlerweile seit 10 Wochen clean. Ich war bereits in einer stationären Therapie und da ich obdachlos bin und einen Hund habe und mich ausserdem noch nicht bereit fühlte für ein Leben im nicht geschützten Ramen, habe ich mich für eine Langzeittherapie entschieden. Ich bin momentan noch im Substitutionsprogramm und nehme Methadon, jedoch nur noch die geringe Menge von 30mg.

Nun habe ich ein Problem. Ich habe mich für eine spezielle Langzeittherapie entschieden, da diese eine der einzigen Therapiemöglichkeiten bietet, in welcher ich das einzige was mir noch geblieben ist, nämlich meinen kleinen Hund, mitnehmen durfte. Nun stellen sich mir bei dieser Therapie viele Probleme in den Weg, da ich finde, dass die Langzeittherapie in ganz vielen Situationen extrem unprofessionell handelt. Man kommt sich hier jedenfalls nicht vor wie in einer Therapie in der die Suchtproblematik und die Lösung des Kerns eines Problems im Fokus steht... es ist hier eher ein Trainingsprogramm wie man richtig arbeitet - und ich habe bis vor zwei Jahren 140% gearbeitet, hatte drei Jobs UND habe noch zusätzlich selbstständig gearbeitet - also ich weiss sehr wohl wie man ackert! Aber ich weiss nicht wie ich mit meinen Süchten fertigwerden soll (und dafür bin ich ja eigentlich gekommen, oder?)

Regeln werden von den teils nicht sachgemäss ausgebildeten Mitarbeitern nicht eingehalten, die Seelsorge plaudert Vertrauliches über Bewohner sowie Exbewohner am Esstisch aus (und macht sich über die Probleme lustig, btw ist es ein Pfarrer!!!), es gibt jede Woche Probleme mit der Auszahlung unseres Geldes, welches uns jeweils Freitags ausgehändigt wird, sie bringen meine Papiere durcheinander und lassen mich im Dunkeln stehen und setzen mich über Dinge aus meinem Ordner nicht in Kenntnis, meine Medikamente sind nicht gerichtet, die Nachtwachen schikanieren mich, ich werde nicht respektiert, ich lerne mehr Putztechniken als Techniken meiner Sucht ein Ende zu setzen etc.

Ich fühle mich hier auf jeden Fall nicht in den richtigen Händen, diese gesamten Problematiken habe ich alle schon angesprochen (seit mehr als fünf Wochen!), jedoch werden keinerlei Änderungen vorgenommen. Im Gegenteil, ich fühle mich als würde sich über mich lustig gemacht und mein gesamtes Empfinden über die Situation wird mit "Entzugserscheinungen" abgetan.. Nur komisch dass die anderen Patienten die sich hier - wie ich auch - freiwillig befinden, als genauso wie beschrieben empfunden wird.

Mein grosses Problem ist, dass diese Therapie in der ich mich befinde, die einzige ist, in der ich substituiert werden kann UND meine Hündin bei mir haben darf. Ich müsste erst das Methadon loswerden, aber ich schaffe es noch nicht. Ich hatte heute jetzt so einen grossen Streit mit der Chefin dieser Einrichtung, dass ich vermute, wieder rausgeschmissen zu werden. Ich hatte den Streit weil ich die unprofessionellen Umgangsformen kritisiert habe, und dieses heillose Durcheinander was hier von den Mitarbeitern dieses Betriebs veranstaltet wird. Als Ausrede dafür kommt einfach immer :"Wir sind auch nur Menschen"

Nun, der Kostenträger Zürich bezahlt jeweils beinahe 8000 Franken für mich pro Monat und ich habe mir persönlich viel erhofft von dieser Therapie. Ich merke einfach immer mehr, dass ich hier nicht weiterkomme und werde immer frustrierter und aggressiv.

Ich habe Angst wenn ich wieder auf der Strasse lande. Angst dass ich wieder konsumieren werde. Ich habe Angst keine Wohnung mehr zu finden, da ich einen Hund habe und keine konventionelle Frisur, obdachlos bin und momentan keinen Job habe.. (bin psychisch eh 100% krankgeschrieben, jedoch ist meine Wohnungssuche bis zum jetzigen Zeitpunkt erfolglos geblieben... ich würde mich auch auf eine ambulante Therapie einlassen, aber ich habe einfach keine Kraft mehr, obdachlos zu sein..)

Was soll ich tun? Kennen Sie eventuell Therapien in welchen ich substituiert mit Hund eintreten kann?

Oder kennen Sie vielleicht eine Anlaufstelle welche einem Hilft in eine Wohnung einziehen zu können?

Ich habe keinerlei Schulden oder Betreibungen.

Liebe Grüsse.. ich hoffe auf Hilfe..

SafeZone.ch hat diese Frage beantwortet:

Guten Tag Kedzie

Herzlich willkommen im Safe Zone Forum!

Sie haben schon sehr viel geleistet! Sie haben sich vom Drogenkonsum distanziert, haben einen Entzug gemacht und sind nun, mit einer geringen Dosis von 30mg Methadon substituiert, in eine Langzeittherapie eingetreten, in die Sie auch Ihren treuen Gefährten, Ihren Hund, mitnehmen konnten.

Möglicherweise hatten Sie bestimmte Erwartungen an die Therapie die nun nicht (alle) erfüllt wurden. Zu viel Beschäftigung, zu wenig Therapie. Auch mit dem Verhalten einiger der Mitarbeitenden sind Sie nicht einverstanden. Nun fragen Sie sich, wie es weitergehen könnte.

Haben Sie ausserhalb der Therapieeinrichtung eine Ansprechperson, mit der Sie die Problematik besprechen können? Wer hat die Indikation für die Therapie gestellt? Diese Person sollte Ihnen weiterhelfen können bei der Frage, ob Sie die Therapie trotz Widrigkeiten weiterführen, die Institution wechseln oder die geschützte Umgebung einer stationären Einrichtung verlassen.

Selbstverständlich können Sie sich auch an die Mailberatung von SafeZone wenden, um Ihre Situation im schriftlichen Austausch eingehender zu besprechen. Auf jeden Fall sollten Ihre weiteren Schritte gut durchdacht sein und sorgfältig geplant werden.

Interessant wäre es, an dieser Stelle von Erfahrungen anderer SafeZone-User zu lesen die in stationärer Therapie sind oder waren. Wie seid ihr mit Schwierigkeiten umgegangen? Was war hilfreich auf der Suche nach guten Lösungen?


SafeZone.ch-User schreibt:

nun, haben Sie vielleicht eine Liste für mich mit möglichen Langzeittherapien, welche sich bewährt haben? Ich habe schon viel rumgesurft im Internet und bin eben nicht wirklich fündig geworden. Habe hier auch nicht oft die Möglichkeit, für längere Zeit ins Internet zu gehen.

und gibt es für mich eine andere Lösung als mich bei der Wohnungssuche an das bisher für mich wenig hilfreiche Sozialamt zu wenden?

Die Person welche mir meine Medikamente verschreibt ist eine stinknormale Hausärztin aus der Region des Rehabilitationszentrums, ich habe Ihr bereits meine Problematiken mitgeteilt. Sie sagte, sie bedaure mir nicht besser helfen zu können und verschrieb mir daraufhin ein Antidepressivum. Finden Sie, dass das das Richtige ist? Einen Menschen einfach mit noch mehr Chemie ruhig zu stellen? Bloss damit man nicht mehr für sich und seine Rechte einsteht? Dass man den Mund hält? Dass man mittels anderer "legaler" Substanzen genau das selbe tut wie mit Sugar und Koks? Nämlich seine Gefühle verfälschen und sich ruhig zu stellen?


SafeZone.ch hat diese Frage beantwortet:

Hallo Kedzie

Sie haben enorm viel erreicht, Kompliment! Verständlich, dass Sie das nicht wieder verlieren wollen. Es ist bewundernswert, wie Sie aktiv nach Lösungen suchen, und ich wünsche Ihnen, dass Sie die Unterstützung finden, welche für Sie passt.

Ich versuche gern, Ihre Fragen zu beantworten, sofern das im Rahmen des Forums möglich ist. Wenn dies nicht genügt, empfehle ich Ihnen für einen vertieften Austausch wie von SafeZone-Sara vorgeschlagen eine Mailberatung bei uns. Einverstanden?

Unter der Rubrik „Hilfe vor Ort“ auf unserer Website finden Sie eine Auflistung der stationären Einrichtungen. Schauen Sie doch einmal unter Ihrem Wohnkanton Zürich, ob dort das eine oder andere dabei ist, was Ihren Bedürfnissen grundsätzlich entspricht. Am besten erkundigen Sie sich danach telefonisch bei der betreffenden Institution, ob es eine Möglichkeit gibt, dass Ihr Hund Sie begleitet.

Sie schreiben, dass sich die Wohnungssuche als sehr schwierig herausstellt. Es existieren verschiedene Angebote für betreutes Wohnen - wäre das eventuell ein Zwischenschritt, der für Sie vorstellbar ist? So würde die Obdachlosigkeit vermieden, und von da aus wäre eine weitere Wohnungssuche eventuell einfacher. Allerdings müssten Sie natürlich auch hier abklären, ob Sie Ihren Hund mitnehmen dürfen…das lässt sich am einfachsten mit einem Telefonanruf erledigen.

Falls Sie das nicht bereits getan haben, ist eine andere Möglichkeit, mit einem der arud-Zentren für Suchtmedizin Kontakt aufzunehmen und nachzufragen, was von dieser Seite an Beratungsangeboten besteht, sei es für die Vermittlung in eine Langzeittherapie oder Hilfe bei der Suche nach einer Unterkunft.

Und zum dritten Punkt - wenn Sie mit der Hausärztin unzufrieden sind und sich mit Ihrem Anliegen nicht ernst genommen fühlen (ich verstehe durchaus, dass Sie andere Lösungen als Antidepressiva bevorzugen), wie wäre es, sich zu erkundigen, wie Sie für einen allfälligen Ärztinnenwechsel vorgehen müssen? Vielleicht kennen Sie bereits einen Arzt oder eine Ärztin Ihres Vertrauens?

Kedzie, ich hoffe, dass Ihre Lösungssuche belohnt wird. Schön wäre, wenn jemand der anderen Forenbesucher-/innen den einen oder anderen hilfreichen Tipp für Sie posten würde. Liebe Userinnen und User, eure Beiträge sind erwünscht und herzlich willkommen!


SafeZone.ch-User schreibt:

danke! das mit der arud war eine super idee merci!

und wegen den bewos, ohne meinen hund ist für mich keine oprion. da hock ich lieber auf der gasse. aber wir sind eine familie, das ist mir mehr wert als alles andere auf der welt!

danke für euer offenes ohr! :)

liebe grüsse


SafeZone.ch-User schreibt:

und was meistens bei den betreuten wohnen ein grosses problem ist, ist dass dies niederschwellige einrichtungen sind bei denen man konsumieren darf. ich glaube nicht dass dies für einen menschen der clean ist die richtige umgebung bietet, oder sind sie da anderer meinung?


SafeZone.ch-User schreibt:

Hallo Kedzie

Es ist bestimmt eine Herausforderung, unter den zahlreichen betreuten Wohnangeboten das passende zu finden.

Da Sie erwägen, weitere Unterstützung bei der Arud anzunehmen, wird man Sie sicher auch bei der Suche nach einer Wohnform unterstützen können. Das Spektrum an Möglichkeiten ist sehr breit: von intensiv betreut bis begleitet, abstinenzorientiert bis Konsum tolerierend. Wichtig ist sicher, in einem persönlichrn Gespräch abzuklären, was Ihre Erwartungen sind und wo Sie konsumspezifisch hin möchten. Oft kann man auch ein Probewohnen beanspruchen, was noch mehr Aufschluss gibt...

Versuchen Sie, mit Unterstützung das für Sie richtige zu finden, vielleicht hilft es auch einen Zeitraum zu definieren, für den die Wohnform passen soll.

Ich wünsche Ihnen viel Glück auf Ihrem Weg!

SafeZone-Carla


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