Onlinesucht – Informationen zu den Risiken und Auswirkungen eines übermässigen Internetgebrauchs

Mit Onlinesucht oder Internetsucht wird ein übermässiger Gebrauch von Diensten, Inhalten oder Apps des Internets bezeichnet, welcher durch Kontrollverlust gekennzeichnet ist. Es handelt sich um eine nicht-stoffgebundene Abhängigkeit, d. h. eine Abhängigkeit, die nicht auf den Konsum einer Substanz wie Tabak, Alkohol oder einer illegalen Droge bezogen ist. Dabei sind es vor allem drei Bereiche des Internets, die zu einer Internetabhängigkeit führen können: Online-Computerspiele, Kommunikationsplattformen (z. B. soziale Netzwerke) und Webseiten mit sexuellem und pornographischem Inhalt.

Wann wird übermässiger Internetgebrauch zu einer Internetabhängigkeit?

Eine Person mit Onlinesucht kann ihren Internetgebrauch nicht mehr kontrollieren und sie wendet zunehmend mehr Zeit für das Internet auf. Bestimmte Inhalte oder Apps im Internet werden zum Mittelpunkt des Interesses, andere oder vorherige Interessen gehen verloren. Dies kann auch zu einer übermässigen Nutzung von Smartphones oder anderen internetfähigen, mobilen Geräten führen, mit Hilfe derer auf die gesuchten Inhalte zugegriffen oder online in sozialen Netzwerken kommuniziert wird.

Es besteht ein unüberwindbares Verlangen nach internetbasierten Angeboten, die Nichtnutzung führt zu Nervosität und Entzugserscheinungen. Trotz negativer Folgen werden sie weiter genutzt oder konsumiert. Eine internetsüchtige Person zieht sich von anderen Menschen zurück und lässt Beziehungen abbrechen. Sie ist bis weit in die Nacht online, sodass sich der Tag-Nacht-Rhythmus verändert und sich eine übermässige Müdigkeit einstellt. Zeit im Internet zu verbringen kann auch eine Strategie sein, um unangenehme Gefühle oder Stress zu vermeiden. Nicht alle diese Anzeichen müssen bei einer Onlinesucht vorhanden sein. Eine Onlinesucht kann aber auch nicht allein aufgrund einer bestimmten täglichen Nutzungsdauer des Internets festgestellt werden - entscheidend ist der Verlust der Kontrolle über die Internetnutzung.

Eine Internetabhängigkeit bringt biochemische Veränderungen im Körper mit, welche zur Sucht führen. Wie bei einer Drogenabhängigkeit kommt es auch bei der Onlinesucht zu Veränderungen im Belohnungszentrum des Gehirns, sodass der onlinesüchtigen Person alltägliche Belohnungssituationen allein nicht mehr ausreichen.

Beeinflussen Geschlecht und Alter die Entwicklung einer Onlinesucht?

Jugendliche haben ein erhöhtes Risiko für eine Internetabhängigkeit oder Smartphone-Sucht, da die Gehirnregion, die für die Steuerung des Verhaltens und der Emotionen zuständig ist, noch nicht vollständig entwickelt ist. Frauen zeigen öfter eine übermässige Nutzung der Onlinekommunikation sowie sozialen Netzwerken, während Männer häufiger Probleme mit der übermässigen Nutzung von pornographischen Seiten (Online-Sexsucht) sowie Online-Computerspielen (Computerspielsucht) haben.

Im Vergleich zur Allgemeinbevölkerung weisen Personen mit einer Onlinesucht häufiger eine Depression auf, sie sind introvertierter und haben ein geringeres Selbstwertgefühl. Eine Cannabisabhängigkeit kommt bei Onlinesüchtigen gleich häufig vor wie in der Allgemeinbevölkerung; Personen, die Kokain und Cannabis konsumieren, sind jedoch häufiger von Phasen der Onlinesucht betroffen.

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Langzeitfolgen der Internetabhängigkeit

Eine Onlinesucht kann zur Beeinträchtigung der sozialen Beziehungen und der schulischen oder beruflichen Leistungen führen. Einige Nutzungsformen können auch grosse finanzielle Probleme mit sich bringen. Mitunter wird auch die körperliche Gesundheit geschädigt. So kann es z. B. zu Haltungsschäden, zu Problemen wegen eines gestörten Essverhaltens, zu Kopfschmerzen und Sehproblemen kommen.

Weiterführende Informationen zu Internetgebrauch und Onlinesucht

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Ihre Fragen und unsere Antworten zum Thema Onlinesucht

Wunderschönen guten Morgen an die Community, ich wende mich heute an euch weil ich nun langsam mit meinem Rat am Ende bin und durch einige Beiträge hier mir Antworten verschaffen will. Es geht um Exotik Chats und auch mein mittlerweile schon krampfhaftes Verlangen diese zu führen. Nun es hat vor gut 10-12 Jahren angefangen. Nichts wildes, man probiert sich aus, geht ins Internet und sieht solche Plattformen und sagt sich, warum nicht. Es belief sich soweit das Recht hohe Beträge bezahlt wurden um diese Kommunikationen weiter zu führen. Über die Jahre hat sich und auch wenn es richtig blöd klingt eine Sucht entwickelt die 2 Beziehungen zerstörte und meine jetzige Ehe sehr belastet. Meine Frau glaubt mir auch dies keinen funken, das es Absicht ist was ich betreibe, zu meiner eigenen Empfindung, wenn ich auf diesen Portalen unterwegs bin auch diese seit mehreren Tagen manchmal Wochen nicht nutze, kommt irgendwann dieser drang wieder zu schreiben, Bilder zu tauschen und auch wenn ich mir selber sage, das waren wieder 50€ sagt mir etwas anderes in mir MACH WEITER. Es lässt sich echt schwer beschreiben, nun gestern hat meine Frau einen weiteren Chat gefunden und ich habe dazu auch nicht mehr gesagt woe die 3 male davor, das ich ein problem habe, es auch immer in den griff bekomme und dann doch wieder schwach werde. Hab mich jetzt schon mit sehr vielen Sachen von Meditation bis hin zu Routinen um dem entgegen zu wirken auseinander gesetzt, Foren, Podcasts zu sexualsucht mir angehört aber ich komme davon einfach nicht los. In meiner Ehe sind auch 2 Kinder mit involviert und ich will für meine Familie damit endlich aufhören mit diesem Sch***. Ich bedanke mich schonmal vorab für die Hilfe und vlt gibt es ja andere denen es auch so geht. Vielen Dank

Hallo. Schon seit ich auf der Welt bin, hat meine Mutter eine Kaufsucht und ich habe das Gefühl, dass sie immer schlimmer wird. Mir ist es erst im Teenager-Alter aufgefallen, das irgendetwas mit meiner Mutter nicht ganz stimmt. Ich merke, wie sie unzufrieden ist und wie sie total impulsiv ist und immer so viele Dinge kauft, die wir gar nicht brauchen. Doch sie will sich nicht helfen lassen. Ich, mein Vater und mein Bruder haben schon so viel mal probiert, sie darauf anzusprechen oder haben sie gebeten, in Therapie zu gehen doch sie streitet jedesmal alles ab. Was soll ich tun?

Ich würde gerne wissen, welche Möglichkeiten der Selbsttherapie es bei Mediensucht oder starker Abhängigkeit gibt, wenn man keine autoritäre Person hat, die den Konsum einschränken kann. Ein "kalter Entzug" von heute auf morgen habe ich in letzter Zeit häufig probiert, allerdings hat dieser nie länger als eine Woche maximal gehalten. Oder ist die Selbsttherapie der falsche Ansatz und ich sollte zu einem Arzt/Therapeut?

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