Tabak und Nikotin – Informationen zur Substanz, Wirkungen und Nebenwirkungen

Tabak wird aus den Blättern der Tabakpflanze (Nicotiana tabacum) hergestellt. Konsumiert wird Tabak durch Rauchen, aber auch in Form von Schnupftabak oder Snus. Ein wesentlicher Bestandteil von Tabak ist das suchterzeugende Nikotin. Im Tabakrauch sind etwa 4000 Substanzen enthalten. Dazu zählen krebserregender Teer, Kohlenmonoxid und weitere giftige Gase. Das Rauchen von Tabak ist ein gesicherter Risikofaktor für eine Vielzahl von Krebsleiden und Herz-Kreislauferkrankungen.

Eine tabakfreie Konsumform von Nikotin ist mit elektronischen Zigaretten (E-Zigaretten) möglich. Dabei wird eine Flüssigkeit (Liquid) aus Nikotin, Aromastoffen, Wasser und einem Lösungsmittel verdampft und inhaliert. Risiken dieser Konsumform sind noch nicht ausreichend erforscht.

Welche Wirkungen und Nebenwirkungen hat der Konsum von Nikotin?

Nikotin, eine der am stärksten suchterzeugenden Substanzen, gelangt durch Inhalieren des Tabakrauchs über Lunge und Blutbahn direkt ins Gehirn, weshalb bereits nach 7-10 Sekunden eine Wirkung spürbar wird. Beim Schnupftabak gelangt Nikotin langsam über die Schleimhäute in den Körper. Auch bei der oralen Einnahme (Snus) erfolgt die Aufnahme des Nikotins langsamer als beim Rauchen, die Konzentration von Nikotin im Blut nimmt jedoch auch langsamer ab.

Im Gehirn angekommen fördert Nikotin die Ausschüttung unterschiedlicher Neurotransmitter. Je nach psychischem und physischem Befinden wirkt es aktivierend und stimmungsaufhellend, oder aber entspannend und beruhigend. Weitere Effekte sind die Steigerung von Wahrnehmung, Aufmerksamkeit und Gedächtnisleistungen, sowie die Unterdrückung des Appetits. Im Herz-Kreislauf-System führt Nikotin zu einem Anstieg des Pulses und des Blutdrucks sowie zu einer Hemmung der Durchblutung der Haut- und Koronargefässe. Der übermässige Konsum von nikotinhaltigen Produkten innerhalb kurzer Zeit kann zu einer Nikotinvergiftung mit den Symptomen Übelkeit, Brechreiz und Durchfall führen.

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Wie gelingt der Rauchstopp bei Nikotinabhängigkeit?

Die körperliche Abhängigkeit beim Rauchen wird durch das Nikotin verursacht und stellt sich rasch ein. Zur körperlichen kommt die psychische Abhängigkeit hinzu. In bestimmten Alltagssituationen wird es zur Gewohnheit, zu rauchen und eine Zigarette anzuzünden. Beim Rauchstopp müssen Raucherinnen und Raucher mit Entzugserscheinungen rechnen. Der Rauchstopp gelingt am besten in zwei Schritten: zuerst die Rauchroutine durchbrechen, dann das Nikotin stoppen.

Rauchstopp-Angebote: stopsmoking.ch; stop-tabak.ch

Rauchstopplinie (7/7 von 10h bis 20h): 0848 000 181 (8 Rp. / Min. vom Festnetz aus; Rückrufe sind kostenlos; mehr Infos)

Langzeitfolgen des Tabakkonsums

Eine Vielzahl an wissenschaftlichen Studien hat den Zusammenhang zwischen Rauchen und Krebserkrankungen sowie die kürzere Lebenserwartung von Rauchenden belegt. Rauchen trägt demnach wesentlich zur Entstehung von Krebsarten wie Lungen-, Mundhöhlen-, Kehlkopf-, Magen-, Bauchspeicheldrüsen-, Harnblasen-, Gebärmutterhals- und Nierenkrebs bei. Zudem gilt Rauchen als ein bedeutender Risikofaktor für die koronare Herzkrankheit. Die durch das Rauchen begünstigte Arteriosklerose (Arterienverkalkung) führt zu einer Verengung der Herzkranzgefässe, wodurch das Herz mit Blut (und somit auch Sauerstoff) unterversorgt wird. Eine mögliche Folge ist der Herzinfarkt, ausgelöst durch die dauerhafte Unterversorgung des Herzens mit Sauerstoff oder einer vollständigen Unterbrechung der Blutzufuhr.

Wirkungen von Nikotinkonsum auf das ungeborene Kind

Rauchen und Tabakkonsum während der Schwangerschaft erhöht das Risiko einer Fehlgeburt und die Sterberate von Föten und Neugeborenen. Nikotin führt zu einer Verengung der Gefässe und somit zu einer Minderdurchblutung der Plazenta. Das ungeborene Kind wird dadurch ungenügend mit Sauerstoff und Nährstoffen versorgt. Zudem ist das Erkrankungsrisiko für Allergien und Asthma bei Kindern erhöht, deren Mütter in der Schwangerschaft rauchten.

Weiterführende Informationen zu Tabakkonsum

Zahlen und Fakten zu Nikotin und Tabakkonsum, zu gesundheitlichen Folgen und Todesfällen in der Schweiz: zahlen-fakten.suchtschweiz.ch; monam.ch

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Ihre Fragen und unsere Antworten zum Thema Tabakkonsum und Nikotinabhängigkeit

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Ich bin 41-jährig und rauche schon seit über zwanzig Jahren. Mein Mann, Nichtraucher, sorgt sich jetzt wegen dem Coronavirus um meine Gesundheit. Er will mich überzeugen, aufzuhören. Aber bringt das nach so langer Zeit überhaupt noch etwas, lohnt sich die Mühe?

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