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Xanax, Alkohol & andere Drogen – Informationen zu gefährlichen Mischungen
Medikamente wie Xanax®, Valium®, Makatussin®, Tramadol oder Oxycodon können gefährlich sein, wenn sie eingenommen werden, um «high» zu sein. Umso mehr, wenn sie mit Alkohol oder anderen dämpfenden Drogen gemischt werden.
Die Gefahren
Der Mischkonsum von Medikamenten und Alkohol kann fatale Folgen haben. Mehrere Jugendliche in der Schweiz sind daran gestorben. Wenn gleichzeitig Medikamente, Alkohol und unter Umständen noch andere Drogen oder Medikamente konsumiert werden, können sich diese Substanzen gegenseitig verstärken. Dies kann schnell zu einer Überdosis führen. Die Wechselwirkungen sind unberechenbar.
Um welche Medikamente geht es?
Es geht vor allem um Schlaf- und Beruhigungsmittel (Benzodiazepine), starke Schmerzmittel (Opioide) und Medikamente zur Behandlung von Hyperaktivität. Aber auch Hustensäfte, die Codein oder Dextromethorphan (DXM) enthalten, werden konsumiert, um sich zu berauschen. Die Rede ist unter anderem von Xanax®, Rivotril®, Valium®, Oxycodon, Fentanyl, Tramadol, Tilidin, Makatussin®, Bexin®, Ritalin® und vielen anderen. Für die meisten dieser Medikamente braucht es ein ärztliches Rezept. Beim illegalen Kauf (auch übers Internet) oder Handel drohen strafrechtliche Konsequenzen.
Benzodiazepine (z. B. Xanax®) oder Opioide (z. B. Oxycodon) mit Alkohol
Die Wirkungen verstärken sich gegenseitig, haben oft Übelkeit zur Folge. Es besteht die Gefahr, dass man am eigenen Erbrochenen erstickt. Die Mischung kann zu Bewusstlosigkeit und verlangsamter Atmung bis hin zu einer Atemlähmung und Tod führen.
Benzodiazepine oder Opioide mit Kokain/Speed
Diese Kombination bedeutet eine extreme körperliche Belastung. Die Wirkungen können sich gegenseitig abschwächen oder überdecken, beim Nachlassen der Wirkung der einen Substanz kann sich die Wirkung der anderen stark erhöhen. Dadurch kann es verzögert zu einer Überdosis kommen.
Benzodiazepine mit Opioiden
Bereits einzeln konsumiert verursachen diese Substanzen Bewegungsstörungen, Gedächtnisstörungen, Bewusstlosigkeit und Erbrechen. In der Kombination ist dieses Risiko deutlich erhöht. Es besteht Gefahr, am Erbrochenen zu ersticken.
Risiken bei regelmässigem Konsum
Die wiederholte Einnahme von Medikamenten zur Berauschung kann zu negativen Auswirkungen im Alltag führen. Häufige Folgen sind Konzentrationsschwierigkeiten, verminderte Gedächtnisleistung, Müdigkeit, Abstumpfung, Probleme mit Familie, Freunden, in der Schule und am Arbeitsplatz.
Bei Benzodiazepinen und Opioiden besteht relativ rasch die Gefahr einer psychischen und körperlichen Abhängigkeit, mit schweren Entzugserscheinungen beim Absetzen.
Risiken minimieren
Nehmen Sie möglichst nie Medikamente ein, um sich zu berauschen. Es birgt grosse Risiken. Wenn Sie trotzdem mit Medikamenten experimentieren möchten, halten Sie sich an die folgende Regeln:
- Auf Mischkonsum – insbesondere auch mit Alkohol – generell verzichten.
- Falls Sie dennoch mischen, dann unbedingt Informationen zur Kombination zweier Substanzen einholen: combi-checker.ch
- Immer zunächst nur kleine Mengen antesten und die volle Wirkung der Substanz abwarten. Bei Benzodiazepinen: Als Erinnerungshilfe Notizen machen, wieviel und was eingenommen wurde («Trip-Logbuch»).
- Der Wirkungseintritt kann verzögert sein – nicht nachlegen, sonst droht eine Überdosis! Insbesondere Benzodiazepine können Warnsignale des Körpers unterdrücken.
- Bei Frauen kommt es aufgrund des meist niedrigeren Körpergewichts in aller Regel bei gleicher Dosis zu einer stärkeren Wirkung als bei Männern. Darum sollten sie immer geringere Dosen einnehmen, sonst besteht die Gefahr einer Überdosis.
- Falls die Substanz möglicherweise vom Schwarzmarkt ist: vor dem Konsum analysieren lassen – Drug Checkings gibt es in der Schweiz in Basel, Bern, Biel, Genf, Lausanne, Luzern und Zürich.
- Nie allein konsumieren und FreundInnen oder KollegInnen über die Substanzen informieren, die eingenommen oder gemischt werden, damit im Notfall der Arzt/die Ärztin schnell und richtig reagieren kann.
Schwarzmarkt
Bei Medikamenten, die auf dem Schwarzmarkt gekauft werden, besteht die Gefahr, dass die Medikamente etwas anderes enthalten, als erwartet. Es können Zusatzstoffe oder Streckmittel beigefügt sein, die eine Gefahr für die Gesundheit bedeuten. Dies kann auch bei Online-Apotheken der Fall sein, die vordergründig seriös wirken. Auch wenn die Packung und die Tabletten «echt» aussehen, ist nicht immer das drin, was draufsteht.
Weiterführende Informationen zu Medikamentenkonsum
- Informationen zu Wirkungen, Risiken, Safer Use und Mischkonsum verschiedener Medikamente: saferparty.ch
- Medizinische Infos zu Medikamentenmissbrauch: praxis-suchtmedizin.ch
- Informationen zu Medikamentenabhängigkeit im Alter: alterundsucht.ch
- Zahlen und Fakten zu Schlaf- und Beruhigungsmitteln und zu Schmerzmitteln: zahlen-fakten.suchtschweiz.ch; monam.ch
Ihre Fragen und unsere Antworten zum Thema Medikamente
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