Hallo zusammen, mein Mann trinkt zu viel Alkohol, kommt fast täglich betrunken von Arbeit nach Hause, behauptet aber, er hätte nur EIN Feierabendbier getrunken. Das macht doch jeder, wäre ganz normal. Dann legt er sich erstmal schlafen ca. 3 h bis zum Abend. Vor dem Fernseher wird Sekt/Wein getrunken, in letzter Zeit auch zwei Flaschen. Ich trinke abends ja auch was mit. Eine Flasche würde mir aber reichen. Er macht dann immer noch eine zweite auf, obwohl ich sage, es reicht. Ich habe zufällig mitbekommen, als er sich nachts zusätzlich noch eine Dose Bier aufgemacht hat. Ich habe leere Bier/Wein und Wisky Flaschen unter seinem Bett/Schrank gefunden. Wir schlafen getrennt, weil er schnarcht und unruhig schläft. Heute morgen habe ich ihn betrunken vorgefunden, nicht das erste Mal. Eine ganze Flasche Sekt, die für den Abend vorgesehen war, ist leergetrunken. Wir haben schon oft darüber gesprochen, daß das so nicht weitergehen kann. Sexentzug als Druckmittel ist Unsinn. Das läuft schon lange nicht mehr richtig. Noch nicht mal mit Viagra. Wie auch, wenn er fast ständig betrunken ist? Ich habe ihn gebeten, sich Hilfe zu suchen. Er bagatellisiert alles, lügt und will keine Hilfe, sagt er braucht keine, er will lieber trinken. Ich weiß nicht mehr was ich machen soll. Bitte um Hilfe!

SafeZone.ch hat diese Frage beantwortet:

Das Bagatellisieren, Lügen und Verstecken von Flaschen, das Sie mit Ihrem Mann erleben, ist leider sehr häufig bei Menschen zu beobachten, die (noch) nicht dazu bereit sind, Ihr Trinkverhalten zu ändern.

Es scheint so, als würden die Vorteile des Trinkens für Ihren Mann noch überwiegen. Was wahrscheinlich nicht zuletzt daran liegt, dass er die Nachteile seines Verhaltens überhört oder klein redet, in dem er sich zum Beispiel nur mit denjenigen vergleicht, die noch mehr trinken als er. Vielleicht kritisiert er in solchen Momenten auch Ihr Verhalten, um von sich abzulenken.

Sie können ihn dabei unterstützen, die Folgen seines Trinkens realistischer einzuschätzen, in dem Sie ihm weiterhin, so sachlich wie möglich, mitteilen, welche Veränderungen Sie bei ihm aufgrund des zunehmenden Trinkens beobachten. Wie hat sich sein Verhalten Ihnen gegenüber oder gegenüber anderen Menschen verändert? Wie haben sich seine Stimmungen verändert? Wie hat es seine Arbeit verändert? Und wie hat es insbesondere die Dinge in seinem Leben verändert, die ihm früher sehr wichtig waren? Zu all diesen Fragen können Sie ihm mit grosser Wahrscheinlichkeit, als Lebenspartnerin, sehr gut eine Rückmeldung geben, die er schlechter leugnen kann als die Mutmassungen von Aussenstehenden.

Dazu empfiehlt es sich, einen ruhigen Moment mit ihrem Mann auszuwählen, an dem er noch gar nicht getrunken hat. Im betrunkenen Zustand nehmen wir nicht nur schlechter neue Informationen auf, sondern deuten Aussagen anderer gefühlsmässig auch gerne anders, als unsere Mitmenschen es eigentlich meinen.

Sagen Sie ihm gerne auch, wie es Ihnen dabei geht, so mit ihm zu leben. Und sprechen Sie auch davon, was Sie alles befürchten, wenn es so mit ihm weiter geht. Wie in jeder Beziehung, erlauben Sie sich auch sehr gerne, Wünsche an ihn zu richten. Wenn Sie ihn vor Ihren normalen Erwartungen an einen Partner bewahren, tragen Sie leider eher dazu bei, dass er sich weiter einbilden kann, dass alles in Ordnung ist.

Auf unserer Seite für Angehörige finden Sie vielleicht weitere hilfreiche Tipps: https://www.safezone.ch/de/unterstuetzen

Sollten Sie befürchten, dass er in irgend einer Weise aggressiv werden könnte, wenn Sie ihn konfrontieren, empfehlen wir Ihnen, eine ambulante Suchtfachstelle aufzusuchen. Dort können Sie mit einer Fachperson sowohl Ihre Befürchtungen besprechen als auch, wenn nötig, Gespräche im geschützten Rahmen mit Ihrem Mann führen.

Sowohl die ambulanten Suchtberatungsstellen als auch die anonyme Onlineberatung, hier, auf SafeZone, stehen auch Ihnen, als Angehörige, zur Verfügung. Wenn Sie Ihre Schwierigkeiten mit Ihrem vermutlich alkoholabhängigen Mann mit einem Berater oder einer Beraterin gerne vertiefen würden oder Unterstützung beim Wiederfinden von sorgenfreien, entspannten Momenten wünschen:

https://www.safezone.ch/de/beratung


Mehr Fragen zu Alkohol

Ich trinke pro Tag ca. 3-4 Stangen Bier. Meine Frau meint, dass das zu viel ist und dass ich Alkoholiker sei. Wie viel Alkohol ist zu viel?

In unserem Freundeskreis haben wir einen langjährigen "Schulkumpel", bei dem wir ein Alkoholproblem festgestellt haben. Einer unserer Freunde hat dies vor einigen Monate bei einem Telefonat bemerkt. Unser Freund konnte sich kaum noch artikulieren. So haben wir im Freundeskreis begonnen, uns mit der Sache zu beschäftigen und dem nach zu gehen. In Gesprächen mit der Familie haben wir nun herausgefunden, dass das Thema schon seit 2 Jahren bekannt ist, aber total vermutlich schon > 5 Jahre ein Thema ist. Uns gegenüber hat der Freund eine Kulisse aufrechterhalten. Vor kurzem haben wir es geschafft ihn aus seiner Wohnung zu holen und in eine Therapie zu bringen. Er hat diese aber abgebrochen. Wir haben den Eindruck, dass er den Ernst der Lage immer noch nicht erkennt. Wir haben auch feststellen müssen, dass ganze viele Geschichten aus den letzten Jahren schlicht gelogen waren. Unser Freund hat versucht ein Bild abzugeben und es aufrecht zu erhalten - sei es bezüglich Beruf, Vermögen oder Frauen/Sexualleben. Die Frau an seiner Seite hat aufgegeben und sich getrennt. Die Schwester ist extra in die Nähe gezogen, kommt aber auch nicht zu Ihrem Bruder durch. Wir Freunde fragen uns nun, wie wir mit der Sache am Besten umgehen. Wir wissen nun von den Lügen und diese hören auch nicht auf. Wir fragen uns, ob wir mehr Klartext reden müssen, Grenzen ziehen müssen, klare Veränderungen einfordern müssen. Oder ob es richtig ist zu helfen, obwohl Therapien immer wieder abgebrochen werden. Wir wollen ganz klar helfen. Aber wir haben das Gefühl, dass es nichts bringt solange unser alter Freund seine Situation nicht erkennt und einsieht, dass es eine längere Therapie braucht. Wir glauben, dass nicht nur der Alkoholismus therapiert werden muss, sondern auch was dahintersteckt. Wir gehen von einer Depression aus, z.B. aufgrund unverarbeiteter Geschichten in der Familie und nicht eingetretener Karrierevorstellungen.

Ich leide schon seit ca. 3 Jahren an einer Benzodiazepin-Sucht. Habe mit meinem Psychiater nun auf Psychopax umgestellt, dass ich den "Stoff" ausschleichen kann... Seit kurzem habe ich aber auch noch eine Alkoholsucht entwickelt, trinke fast täglich bis 2 Liter starkes Bier pro Tag.. Und das kann auf die Dauer nicht so weitergehen!! Ich bin depressiv und möchte mich mit dem etwas beruhigen obwohl ich weiss, dass es mir nicht gut tut und schädlich ist... Ich bin so verzweifelt!! Wie schaffe ich das ganze??

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Meine Freundin ist schwanger. Sie stösst bei speziellen Anlässen wie Geburtstagen, Apéroeinladungen oder beim Auswärtsessen aber gerne mit einem Glas Prosecco an und trinkt es dann auch. Schadet das unserem ungeborenen Kind nicht?

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