Mein Mann hat immer gerne getrunken, ich allerdings auch… nun ist alles am Ende, ist alles meine Schuld?

wie geht es weiter... ich bin am ende und kann nicht mehr...

Ich bin mit meinem mann 15 jahre zusammen, wir hatte NIE eine einfache Beziehung - unsere Liebe war immer stark genug die Probleme auszuhalten.

Wir haben mittlerweile 2 wunderbare Kinder. Und nun ist alles am Ende weil ich mich falsch verhalten habe.... ich bin soooo enttäuscht von mir selber.

Mein Mann hat immer gerne getrunken, ich allerdings auch... ich habe nach meinem "Suff" oftmals die Beherrschung verloren, wurde aggressiv auch ihm gegenüber oder hatte Filmrisse. Irgendwann habe ich dann die Selbsterkenntnis gehabt, dass genau Alkohol mein Problem war. Und habe aus eigenen stücken geschafft den Konsum zu unterbrechen. bzw. hie und da ein glas wein oder prosecco aber auf Sachen wie vodka usw. habe ich gänzlich verzichtet. und sehr schnell gemerkt wie giftig Alkohol ist.

mein Mann trank gerne whisky cola.. erst ein paar am Wochenende, dann trank er immer schneller, das glas war schnell leer und ein neuer musste her. Irgendwann vor gut 5 Jahren hat er angefangen, Kokain zu organisieren - er nannte diese "schwarze Gedanken", wollte den versauten Sex usw. Eine kurze Zeitlang habe ich da mitgespielt; seit Geburt unserer Kinder war es für mich schwierig mich im sex gehen zu lassen; da war das eine willkommene Abwechslung. Immer nach dem Konsum jedoch habe ich gespürt, das ich depressiv werde. Nach ein paar Wochenenden voller lust habe ich das nicht mehr mitmachen wollen; musste ja für meine Kinder da sein. Ich habe ihn jeweils abgewiesen; dann hat er sich das zeugs die nächte reingezogen, pornos geschaut und kam ins bett, wenn ich und die kinder aufgestanden sind. Immer begleitet mit viiiiel Whisky cola....diese phase dauerte ungefähr 1 Jahr. Ich habe nach einer zeit ihn angefleht nichts kaufen zu gehen; sonst verlasse ich ihn... er ist trotzdem immer wieder zum dealer. oder hat es versucht zu verstecken... ich weiss, wieviele Montag ich mir anhören musste, schatz, es tut mir leid, es kommt nicht wieder vor... Naja, bis zum Freitag hats jeweils gehalten. Er hat es dann doch geschafft, vom Kokain die Finger zu lassen. stattdessen hat er angefangen wein zu trinken. immer relativ schnell aber nicht versteckt. Irgendwann kams, dass er nur noch in der küche das glas füllte und sich runterkippte. er hat ein paar mal ins bett gemacht, jeden abend sicher 2 flaschen gekippt oder er kam bereits mit 1 lt bier intus nach hause. Essen am Familientisch gabs nicht mehr... Familienwochende leider auch nicht.

ich möchte noch kurz anmerken, dass er einen sehr strengen Baustellen job hatte... druck, nässe und kälte .... nun gut. weiter gins mit den Wochenenden; wo er locker bis 6 - 12 flaschen killen konnte. Begann um 6 Uhr in der früh, das erste was er trank war wein; um 8 war er bereits am erbrechen. und weiter gings so das ganze Wochenende. er hat trotzdem immer gearbeitet und im Geschäft NIE getrunken; zuhause jedoch um so mehr. Leider ging das so 4 jahre, er wollte nichts mehr mit mir unternehmen; ich habe zuhause ALLES gemacht: 50% Arbeit, Kinder, haushalt, einkaufen, Entsorgungen usw. habe ihm immer den akohol gekauft und am montag jeweils die flaschen entsorgt...

ich habe versucht ihm zu sagen; dein Job macht dich kaputt, du wirst ein burn out haben.. und habe ihm auch an den kopf geworfen, ein problem mit Alkohol zu haben. Das hat er immer negiert und gemeint, er muss ja nur aufhören.. nur hat er das nie gemacht. ich habe ihn angefleht, ich brauche ihn, die kinder brauchen ihn, ich fühle mich wie eine alleinerziehende... das hat ihn nicht dazu bewogen aufzuhören...ich musste somit einen betrunkenen sexuell befriedigen, regelmässig die vollgekotzte toilette reinigen; mich bei den kindern entschuldigen. Liebe so wie ich mir das vorstellte gabs keine; immer nur sex...

ich fühlte mich wie tot innerlich... und als er vor mir und den kindern halb tot auf den boden fiel weil er alkohol mit tabletten gemischt hat; gab mir das irgendwie den rest.

so habe ich mich blöderweise auf eine Affäre eingelassen...

Mein mann hats herausgefunden; er ist ausgerastet, hat mich verprügelt (war nicht das erste mal...) und angefangen Beruhigungstabletten zu nehmen. Ich habe die Affäre natürlich sofort abgebrochen. da war ja nur ein kurzer moment des begehrt werdens, des Lebensgefühls auch wieder als frau gesehen zu werden. jemand zum reden war da; mein Mann und ich haben nicht mehr viel geredet.. wie auch.

Da die Polizei wegen dem vorfall (schlägerei u.a. vor den Kindern) bei uns im hause war haben wir uns entschieden eine paartherapie zu machen. Leider hat mein mann weitergetrunken und ich habe eine lüge aufrechterhalten; nämlich dass ich mit der Affäre sex hatte. Klar, Therapie funktioniert nur wenn alle ehrlich und clean sind.

wir hatten eigenltlich einen guten start ins 17; er hat versucht nciht mehr zu trinken, wir wollten sport machen usw. aber ich konnte mit der lüge nicht mehr leben; und habe ihm vor kurzem die Wahrheit gesagt. er hat aus lauter frust und wieder im vollsuff alle meine kleider zerschnitten; meine bücher zerrissen, alles aus dem fenster geworfen. Die Polizei war wieder bei uns; ich stellte wieder keine anzeige und liess ihn bei uns zuhause bleiben.

Nun trinkt er wieder vollkommen sinnlos... und trinkt und trinkt... und trinkt... anstelle sich dem problem zu stellen. Entweder 2. Chance für unsere Beziehung oder aber gehen...

Bin ich echt an allem schuld weil ich mich nicht vorher besser gekümmert habe? war das überhaupt meine aufgabe? er hatte ja NIE ein problem mit Alkohol...

kann mich jemand verstehen, ich fühle mich so alleine und hilflos...

danke für all eure Meinungen

SafeZone.ch hat diese Frage beantwortet:

Liebe Linotroll

Herzlich willkommen im Forum von SafeZone!

Ihr Bericht hat mich sehr bewegt. Sie und Ihre ganze Familie haben die letzten Jahre unschöne Zeiten erlebt und ich wünsche Euch viel Kraft und Mut, die Dinge an die Hand zu nehmen und eine Veränderung zum Besseren zu bewirken.

Sie beschreiben, wie der Alkohol von Anfang an Teil Ihrer Beziehung war. Eine Weile war das auch ok, bis Sie gemerkt haben, dass der Alkohol Sie verändert und Sie die Konsequenzen gezogen haben. Das haben Sie sehr gut gemacht. Ihr Partner ist ihnen aber nicht gefolgt. Er hat weiter konsumiert so dass der Alkohol und die anderen Substanzen, die später dazu gekommen sind, ihr zerstörerisches Potenzial immer mehr entfalten konnten.

Weil die Kontrolle über die Substanzen verloren ging, haben Sie versucht, schlimmeres zu verhindern und die Wogen zu glätten, haben aufgewischt, geputzt, gearbeitet und wahrscheinlich gehofft, dass es mit der Zeit besser wird. Wenn ich daran denke was Sie alles geleistet haben, staune ich ab der Kraft, der Geduld und der Ausdauer, die Sie aufgebracht haben. Dass Sie dabei „auf der Strecke“ blieben, haben Sie gemerkt, als Sie eine Affäre eingingen und sich endlich wieder als Frau fühlen konnten. Als dies bekannt wurde, kam alles noch schlimmer. Sie wurden geschlagen und die Polizei kam ins Haus.

Nun fragen Sie, wie es weiter geht.

Halten Sie sich nicht bei der Frage auf, wer Schuld an dem Ganzen hat. Das bringt nicht viel. Aber es muss etwas geschehen. Nicht nur ihretwegen. Auch die beiden Kinder brauchen Schutz. Holen Sie sich Hilfe, vereinbaren Sie einen Termin bei einer Suchtberatungsstelle in ihrer Nähe. Unter der Rubrik „Hilfe vor Ort“ finden Sie die Kontaktdaten.

Ich kann Ihnen auch die Mailberatung von SafeZone empfehlen. Es hilft, die ersten Schritte im Mailkontakt mit einer Fachperson zu besprechen und die weiteren Schritte zu planen.

Es gibt Wege, die zum Besseren führen. Beiträge von SafeZone-Usern, die ähnliches erlebt haben, sind sehr wertvoll.

Mit freundlichen Grüssen

SafeZone-Sara


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