Alkohol hilft mir bei Stress bei der Arbeit. Muss ich schon wieder den Job wechseln...? Doch welcher Job ist stressfrei?

Hallo zäme!

Obwohl ich schon mehrmals den Job gewechselt habe, ins Fitnesscenter gehe, regelmässig draussen bin... der Alkohol holt mich so runter vom Stress.

Ich weiss, dass ich mir schade (ich achte sonst auch auf gesunde Ernährung) aber ich schaffe es in letzter Zeit einfach nicht, ohne etwas zu trinken.

D.h. Ich hielt es Die letzten Monate gut aus (auch wenn ich über 12 Std.arbeiten musste. Dann begann es wieder...

Kaum zu Hause, der Griff zu Bier oder Wein. Mittlerweilen nehm ich auch was zur Arbeit mit. Über den Mittag, fahre ja mit ÖV...

Warum kann ich es nicht lassen?!? Muss ich schon wieder den Job wechseln...? Doch welcher Job ist stressfrei? Gibt es ja nicht.

Wer kann mir weiterhelfen?

SafeZone.ch hat diese Frage beantwortet:

Guten Tag Fehya

Herzlich willkommen im Forum von SafeZone!

Sie beschreiben einen Kreislauf der auf die Dauer schadet. Auf einen neuen Job folgt neuer Druck den Sie mit Alkohol abbauen. Zu Beginn mag das ja funktionieren, aber mit der Zeit gewöhnen Sie sich zu sehr ans Trinken. Sie lösen das Problem indem Sie den Job wechseln. Und schon beginnt es von neuem. So wie ich Sie verstehe, sind sie wieder an dem Punkt, an dem Sie sich überlegen den Job zu wechseln weil Sie bereits tagsüber trinken und Sie genau wissen, dass das nicht gut gehen kann.

Vielleicht wäre es gut, Sie würden etwas anderes tun um den Stress abzubauen. Manchmal braucht es Zeit und Hilfe, um herauszufinden was für Sie funktionieren könnte. Deswegen empfehle ich Ihnen, sich an die Mailberatung von SafeZone oder an eine ambulante Suchtberatungsstelle in Ihrer Nähe zu wenden.

Haben andere ähnliches erlebt? Beiträge zum Thema sind sehr willkommen.

Liebe Grüsse

SafeZone-Sara


SafeZone.ch-User schreibt:

Hoi Fehya

Ich dachte auch eine lange Zeit, dass mich der Alkohol vom stress runter hohlt. Jedoch macht er nur das Gegenteil. Er schadet und versursacht Probleme. Davon zu laufen ist definitiv keine gute Lösung.

Ich würde dir vorschlagen komplett auf Alkohol verzichten.

Wenn du auf der Arbeit bist, nehme ich an, dass du dir bereits vorstellst, wie du nach Hause gehst und dein ersten Schluck Alkohol trinken wirst. Bzw. du machst ein Bild von dir selber, wie du an Alkohol kommst und ihn danach trinkst. So war es auf jedem Fall für mich. Aber spannend wird es, wenn du diesen Gedanken (das Bild machen) aktiv anschaust und versuchst es zu ändern. Zum Beispiel wenn du daran denkst, wie du nach Hause kommst und endlich trinken kannst, dann versuch doch, das Bild von dir zu Ändern zum Beispiel. Wie du ein heisses Bad oder einen feinen Tee trinkst oder einen gewissen Film schaust oder einfach einen Spaziergang machst. Oder plane einen Einkauf um frische Früchte und Gemüse zu kaufen. Es gibt so viele Dinge, die man machen kann anstatt zu trinken.Versuche den Alkohol von deinem Gedanken zu verdrängen.

Auch das du Alkohol mit zur Arbeit mitnimmst kann sein, weil du dir ja schon vorher ein Bild von dir selber machst wie du am Mittag trinken kannst. Wenn es jetzt morgen ist und das Bild hochkommt, das du ja am Mittag trinken willst, dann ändere es und nimm eine Mango oder irgend so was mit.

Für mich war dieses „Bild“ zu machen jeweils der gedankliche Ursprung bevor ich getrunken habe. Versuch dieses Bild von dir selber zu ändern. Du bist stärker als der Alkohol. Du kannst deine Gedanken und Taten steuern. Lass nicht der Alkohol die Oberhand von deinem Leben haben.

Auf einer ambulanten Suchtstelle war ich damals auch. Ich würde jedoch vorsichtig damit sein. Bei mir hat es nichts geholfen und das Gegenteil bewirkt – ich habe dann noch mehr getrunken und mit Medis gemixt, welche mir verschrieben wurden. Aber kannst ja deine eigenen Erfahrung damit machen.

Was ich jedoch empfehlen kann sind die AA (Anonymen Alkoholiker). Sie empfangen einem mit offenen Armen und sie haben ähnliche Erfahrungen wie du (nicht wie ein Psychologe). Sie wissen genau von was sie reden, sie haben die Situation auch gelebt und nicht in einer Schule studiert. Ihre Gespräche bleiben mir bis heute noch im Kopf. Und zu Beginn hilft es auch in einen anderen Rhythmus zu kommen anstatt zu trinken gehst du einfach dort hin und hörst ein bisschen zu oder sagst auch etwas.

Aber bitte denk daran, du bist stärker. Lass dein Leben nicht von so etwas dummes wie Alkohol kontrollieren. Ich hoffe ich konnte dir ein wenig Helfen.

Viel Glück

Frescolino


SafeZone.ch hat diese Frage beantwortet:

Guten Tag Frescolino, guten Tag Feyha

Ich möchte Frescolino danken für ihren wertvollen Beitrag, doch auch etwas relativieren. Sie schreiben, dass die Beratungsstelle nicht geholfen habe, dafür die AA-Gruppe. Jedem Mensch hilft etwas anderes, um von der Sucht loszukommen. Den einen hilft eine ambulante Suchtberatung sehr gut und anderen eher die AA-Gruppen und den Dritten noch was anderes. Wichtig ist es, die Dinge auszuprobieren und den eigenen Weg aus der Abhängigkeit zu finden. In dem Sinne wünsche ich Ihnen Feyha viel Mut und Ihnen Frescolino viel Kraft auf Ihrem weiteren Weg.

Freundliche Grüsse

SafeZone-Frieda


Fragen von Betroffenen

Ich kiffe jedes Wochenende. Kann man deshalb sagen, dass ich süchtig bin?

Nach Silvester wollte ich zwei Monate lang nichts trinken. Letzte Woche habe ich dann unter Freunden doch mit einem Glas Prosecco angestossen. Es fiel mir danach sehr schwer, auf das zweite Glas zu verzichten. Wieso ist das so schwierig?

Wegen psychischen Problemen bin ich in Therapie bei einer Psychologin. Ich habe ihr bisher nicht erzählt, dass ich recht viel kiffe, obwohl es vielleicht wichtig wäre. Es macht mir aber Angst, das könnte an die Öffentlichkeit dringen. Als Lehrerin kann ich mir das nicht leisten. Was soll ich tun?

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