Es fällt mir auf, dass meine Nachbarin, die alleinerziehende Mutter zweier kleiner Kinder ist, öfter mal schwankend durchs Treppenhaus geht. Ich glaube, sie trinkt zu viel. Mir gefällt das gar nicht und ich frage mich, ob ich die KESB einschalten soll.

SafeZone.ch hat diese Frage beantwortet:

Wenn Kinder, vor allem kleine Kinder, in einer Situation sind, die wir Aussenstehenden als problematisch betrachten, reagieren wir schnell emotional. Nicht zu Unrecht, denn das Kindeswohl steht in der Schweiz an oberster Stelle und wenn dieses gefährdet ist, dann haben wir nicht nur das Recht, sondern auch die Pflicht, dies zu melden.

Das ist die eine Seite der Medaille. Die andere ist, dass wir überlegen müssen, ob wir nicht vorschnell handeln. Was wissen wir eigentlich genau? Wieso schwankt die Mutter durchs Treppenhaus? Ist es wegen dem Alkohol oder könnten auch andere Ursachen für ihren unsicheren Gang verantwortlich sein?

Bevor die Behörden informiert werden, ist es sicher sinnvoll, mehr über die Situation zu erfahren. Am besten gelingt das, wenn das Gespräch gesucht wird. Bei einem solchen Gespräch kann es sich um ein Alltagsgespräch handeln, bei dem schon ein erster Eindruck gewonnen werden kann. Man kann aber auch direkter auf das Thema zusteuern, sollte dabei aber Vorwürfe und Schuldzuweisungen vermeiden. Sinnvoller ist es, die eigene Befindlichkeit zu formulieren in Sätzen wie z.B. „Es fällt mir nicht leicht, das zu sagen, weil ich Ihnen ja nicht zu nahe treten möchte, aber ich habe den Eindruck, es geht ihnen nicht so gut.“ oder: „Gibt es etwas das ich tun kann um Sie zu unterstützen sofern Sie das brauchen? Solche Angebote müssen natürlich ernst gemeint sein und es sollte klar zum Ausdruck kommen, dass man sich kümmert.

In vielen Fällen werden solche Angebote gerne wahrgenommen und es kann etwas in Gang gesetzt werden, Es kann aber auch sein, dass das Hilfsangebot auf Ablehnung stösst. Eine Meldung bei der KESB kann dann dazu führen, dass die Situation der Familie von einer Fachperson angeschaut wird und der Mutter und allenfalls auch den Kindern professionelle Unterstützung ermöglicht wird. Auch die Behörde wird als erstes versuchen, eine gute Zusammenarbeit herzustellen und gemeinsam nach Lösungen zu suchen.


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