Mein Partner kämpft gegen seine Kokainsucht. Er hat Angst, die Stelle zu verlieren wenn das bekannt wird. Ich unterstütze ihn, damit niemand etwas merkt und schaue auch, dass er vor der Arbeit nichts nimmt. Eine Freundin behauptet, das sei schon Co-Abhängigkeit. Hat sie Recht?

SafeZone.ch hat diese Frage beantwortet:

Ob Ihre Freundin übertreibt oder die Behauptung teilweise zutrifft, kann ich nicht beurteilen. Sie macht sich aber ganz offensichtlich Sorgen um Sie. Daher ist sicher ratsam, ihre Worte ernst zu nehmen und sich Gedanken zu machen.

Was ist Co-Abhängigkeit überhaupt? Menschen, die einer süchtigen Person nahestehen, leiden unter der Sucht und ihren Folgen. Sie wollen die oder den Süchtigen dabei unterstützen, vom Suchtmittel loszukommen und verhindern, dass sich die für alle kaum erträgliche Lage noch verschlimmert. Das ist bestens verständlich und sehr lobenswert. Wenn jemand an einem Suchtproblem leidet, sind die Angehörigen immer mitbetroffen. Sie möchten mit aller verfügbaren Kraft helfen, leisten dabei enorm viel und gehen bis an oder sogar über ihre eigenen Grenzen. Das Suchtthema steht im Mittelpunkt von Denken, Fühlen und Handeln. Das ist äusserst kräftezehrend. Und doch bewirkt das grosse Engagement leider eher, dass dadurch die Sucht statt die betroffene Person unterstützt wird.

Diese Verhaltensweise wird als Co-Abhängigkeit bezeichnet. Co-abhängiges Verhalten ist beispielsweise, der süchtigen Person Aufgaben und Belastungen abzunehmen, die Verantwortung für ihr Konsumverhalten durch Kontrolle oder Rechtfertigung gegen aussen zu übernehmen. Am Anfang geht es vor allem darum, einen geliebten Menschen zu schützen und zu entschuldigen. Mit der Zeit wird daraus ein Kontrollverhalten - als verzweifelter Versuch, Einfluss auf Menge und Häufigkeit des Konsums zu nehmen. Weil sich die Situation trotz aller gut gemeinten Bemühungen nicht verbessert, fühlen sich die Angehörigen hilflos, ohnmächtig und sind enttäuscht. Es folgen Vorwürfe und Anklagen gegen den süchtigen Menschen, weil dieser es nicht packt, endlich mit dem Konsumieren aufzuhören.

Co-Abhängigkeit verursacht viel Leid und ist auf Dauer gesundheitsschädigend. Sie kann zu so genannt psychosomatischen Beschwerden wie Kopfschmerzen, Magenproblemen und Ähnlichem führen. Selbst psychiatrische Störungen - zum Beispiel eine Depression - können auftreten. Eigene Bedürfnisse werden nicht mehr wahrgenommen, alles dreht sich um die Sucht. Die vermeintliche „Unfähigkeit“, die oder den Süchtigen zu retten, führt oft zu Schuld- und Schamgefühlen. Es erfolgt ein Rückzug aus dem sozialen Leben, Freundschaften werden vernachlässigt und zerbrechen.

Für Betroffene ist ganz wesentlich, wieder sorgsam auf sich, die eigene Befindlichkeit und allfällige Grenzen zu achten. Oft ist es jedoch enorm schwierig, selber einen Weg aus der Co-Abhängigkeit zu finden. Daher gibt es zahlreiche Unterstützungsangebote für Angehörige. Unter https://www.selbsthilfeschweiz.ch/shch/de.html sind aktuell laufende Selbsthilfegruppen aufgelistet. Ebenfalls eine Möglichkeit ist die Teilnahme an einem für Angehörige offenen Meeting der Anonymous Narcotics (AN), Infos unter https://www.beta.narcotics-anonymous.ch/. Weiter bieten Suchtberatungsstellen Einzel-, oft auch Gruppengespräche für Angehörige an. Adressen von Beratungsstellen lassen sich unter https://www.safezone.ch/suchtindex.html finden. Eine andere Variante ist, sich bei SafeZone für eine Onlineberatung anzumelden https://beratung.safezone.ch/views/mailberatung/index.html.


Mehr Fragen zu Kokain

Mein Hintergrund / Konsumverhalten Ich bin weiblich, fast 30 Jahre alt, und arbeite nebenberuflich als DJ – dadurch bin ich regelmäßig im Nachtleben unterwegs. Mein Substanzkonsum hat sich in den letzten 9 Monaten problematisch entwickelt: Besonders zwischen September und November 2024: • Fast jedes Wochenende gefeiert, oft zwei Nächte hintereinander. • Kokain jedes Wochenende konsumiert (1–2g pro Wochenende). • Sehr wenig Schlaf (teilweise nur 3–4 Stunden pro Wochenende). • Immer häufiger Afterhours und impulsiver Konsum. • Deutliche körperliche und psychische Nebenwirkungen: Herzrasen, Schwäche, Angstzustände. Dezember 2024: • Einen Monat auf Reisen gewesen – komplett ohne Konsum. • Festgestellt, dass mein Konsum stark ans Nachtleben gekoppelt ist und nicht an meinen Alltag. Seit Januar 2025: • Regelmäßigen Kokainkonsum gestoppt. • Genieße manchmal auch nüchterne Abende zu Hause – was früher undenkbar war. • Habe beim Feiern Kokain grösstenteils durch MDMA ersetzt. • Konsumiere meistens 0,5–1,5 Pillen pro Abend (jeweils in Vierteln, alle 1–2 Stunden nachgelegt). Manchmal noch 2-3 Lines Koks zum Schluss. Und das ca. 3-4x pro Monat. • Jedes Mal nehme ich mir vor, nüchtern zu bleiben oder wenig zu konsumieren – schaffe es aber meistens nicht. • Zwischen den Events habe ich kein Konsumverlangen, aber im Clubumfeld werde ich extrem getriggert. • Gesundheitlich geht es mir aktuell okay, aber ich spüre eine deutliche Erschöpfung meines Körpers und Nervensystems. • Ich habe Angst, dass mein Körper irgendwann nicht mehr mitmacht. Kritische Ereignisse • Vor ca. 1,5 Monaten: Zwei Kreislaufkollapse nach Konsum von Kokain und MDMA. • Vor kurzem: Während des Feierns Pupillen fast komplett nach oben wegrutschend, sodass fast nur noch das Weiße sichtbar war. • Freunde hatten echte Angst um mich. • Diese Ereignisse haben mir bewusst gemacht, dass ich mein Konsumverhalten nicht mehr unter Kontrolle habe

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Hallo ihr Lieben, letztes Wochenende habe ich wieder entdeckt, dass mein Mann wieder Drogen konsumiert. Wir sind seit 6 Jahren verheiratet und haben eine 6-Jährige Tochter. Vor 2 Jahren bereits hat er sehr stark konsumiert, er meinte das wäre vom Leistungsdruck auf der neuen Arbeit soweit gekommen. Und nun war seine Aussage, dass ich ihm keine Aufmerksamkeit schenke, keine Liebe gebe und ihm nur Vorwürfe mache. Er streitet auch ab dass er es alltäglich konsumiert hat, obwohl ich in jeder Jacke ein Röhrchen gefunden habe und dies für mich offensichtlich ist. Nun meine Frage, kann das wirklich die Ursache sein, dass er wieder den Drogen verfallen ist? Nur weil er von mir keine Aufmerksamkeit, Geborgenheit und Liebe bekommt? Ich habe ihm geraten zur Beratung zu gehen aber ich möchte gerne die Ursache herausfinden. Danke für Eure Antworten oder Erfahrungsberichte :-)

Mein Partner kokst. Er sagt, dass er damit aufhören möchte, aber er kann nicht. Das macht mich immer so unendlich traurig. Ich möchte ihm helfen, weiss aber nicht wie.

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