Langjährige Methadonpatienten in Führungspositionen oder mit fester langjährige Anstellung - ist es möglich, mit Methadon pensioniert zu werden?

Hallo allerseits

Ich bin neu hier und starte gleich ein neues Thema. Wie der Titel schon sagt geht es um Menschen die sehr lange im Methadon Programm und "stabil" sind. Der Grund ist der dass ich nirgends ein solches Thema finden konnte.

Nun zuerst kurz zu mir;

Ich bin 44 Jahre alt und habe seit meinem 21 Lebensjahr Methadon.

Seit ca. 15 Jahren bin ich mit Methadon sehr stabil. In dieser Zeit hatte ich vier Rückfälle, sprich ich habe vier mal an einem Abend Heroin konsumiert. In den ersten 8 Jahren hatte ich regelmässig noch Heroin und Kokain konsumiert. Dan kam eine knapp sechsjährige Haftstrafe wegen schwerer Körperverletzung.

Im Knast war dann Schluss mit Rückfällen. Nicht weil ich gezwungen war, den im Knast (zumindest in dem ich war) wäre es ein leichtes gewesen an das Zeug zu kommen, sondern weil ich schlicht und einfach die Schnauze voll hatte. Ich durfte dann im letzen drittel meiner Haftstrafe einen PC und Netzwerktechniker Kurs machen (ComTia A und N+). Als ich entlassen wurde (zu der Zeit noch 20mg) habe ich dann auch gleich eine Stelle gefunden. Mittlerweile sind fast 10 Jahre vergangen und ich bin im IT Bereich in einer Führungsposition tätig.

Ich habe durch die Arbeit das Methadon nie ganz abbauen können, da ich immer wieder kleinere Beförderungen hatte, bis ich schlussendlich in der jetzigen Position als IT Verantwortlicher in einem KMU ankam. Hätte ich die Nullphase (ich nenne es mal so), bzw. den Absprung machen wollen, hätte ich mindestens nach meinem Empfinden 3 Monate weg müssen und dies hätte mir den Job versaut.

Nun zu meinen eigentlichen Fragen;

Gibt es jemanden der mit Methadon Pensioniert wurde? Wie alt sind die ältesten Patienten? Wie lange kann ich mit Methadon leben? Wie geht ihr, wenn ihr in ähnlichen Situationen seit punkto Arbeit, Führung, damit um? Ich bin momentan in einer totalen Tiefpunkt-Phase und bin ziemlich kraftlos. Ich möchte unbedingt das Zeugs loswerden, weiss aber dass ich dann Job mässig wieder von vorne beginnen muss, da ich mindestens 1-2 Jahre (nach jetzigem Empfinden) weg müsste/möchte. Der Grund ist der, dass ich zu einem schnell Verbrenner wurde. Vor ca. 2 Jahren hat es angefangen dass ich stetig nach 12-16 Std auf Entzug kam. Zuerst dachte ich es sei Psychisch, aber mir ging es eigentlich gut, sprich ich fühlte mich zu dem Zeitpunkt eigentlich wohl. Hinzu kommt dass ich kein Mensch bin der sofort Angst bekommt wenn er das dass kleinste Symptom spürt. Aber es ging nicht weg. Also erhöhte ich die Dosis wieder und das ging so lange bis ich wieder 100mg hatte. Als sich dann immer noch nach ca 12-16 Std Symptome zeigten habe ich angefangen es zwei mal täglich zu nehmen. Seit dem geht es wieder eingermassen. Dies ist der Grund, dass wenn ich mich jetzt dazu entschliessen würde, ich gerne für 1-2 Jahre weg möchte.

Aber selbst wenn ist dass nicht so einfach, den ich weiss nicht ob man einem 44 jährigen überhaupt noch eine solche Chance geben würde. Daher wäre es am besten wenn ich irgendwo arbeiten könnte wo es der Arbeitgeber weiss, ich es langsam Abbauen kann. Aber dass ist sehr sehr schwer so was zu finden.

Die andere Möglichkeit ist eben dass ich mich entschliesse damit alt zu werden. Davor habe ich aber grosse Angst, den ich liebe dass leben und möchte nicht mit 55 schon mein ableben haben. Deshalb auch meine andere Fragen die oben gestellt ist. Wie lange kann ich damit leben?

Ich würde gerne eure Erfahrungen dazu wissen und eure Meinungen. Auch Ratschläge nehme ich dankbar an.

LG

Ginko

SafeZone.ch-User schreibt:

ehm sorry wegen der sehr vielen Grammatik und Schreibfehler. ich habe frei ab der Leber geschrieben und es nicht mehr durchgelesen:)


SafeZone.ch hat diese Frage beantwortet:

Hallo Ginko

Willkommen im SafeZone-Forum und herzlichen Dank für Ihren Beitrag!

Die Schilderung Ihrer Suchtgeschichte ist beeindruckend - Kompliment, wie Sie nach einem schwierigen und nicht wirklich optimal tönenden Start mit viel Engagement immer wieder Lösungen gefunden haben und so im Beruf erfolgreich weiter gekommen sind! Jetzt beabsichtigen Sie, das Methadon endgültig aus Ihrem Leben zu verbannen. Das ist ein sinnvoller und mutiger Entscheid. Es ist jedoch gut nachvollziehbar, dass Sie das Erreichte bei der Umsetzung Ihres Vorhabens nicht leichtfertig aufs Spiel setzen wollen.

Da Sie bestimmt nicht der einzige langjährige, berufstätige Methadonkonsument sind, der die Restdosis abbauen will hoffe ich, dass sich andere User mit ihren Erfahrungen melden und Sie Antworten und Anregungen auf Ihre Fragen erhalten. Wir vom SafeZone-Team werden die Diskussion mit Spannung mitverfolgen!

Herzliche Grüsse

SafeZone Helen


SafeZone.ch-User schreibt:

Anstatt immer nur denken was könnte passieren einfach mal den Arzt fragen.

Wenn sie z. B. retard. Morph einschleichen könnten und ihre Dosis senken, dann haben sie den Vorteil,

dass sie bei längerem Gebrauch die Dosis sehr schnell reduzieren können.

Damit stehen ihnen alle Optionen für die kurzzeitige Umstellung offen. Schnelles abdosieren ist dann auch möglich wenn "Luft" ist. Wenn Sie parallel kurzzeitig verodnet bekommen dürfen, können sie das eine durch das andere Ersetzen ohne nenneswerte Juckreize oder starke Lethargie an den Tag zu legen.

Fragen Sie ihren Arzt ob Sie das probieren dürfen. 30% weniger von dem einen 30% je Woche äquivalent mehr von dem anderen, bis 100% vom neuen drin ist. Dann halten und nach 3 Montan langsam runter.

Sie gewährleisten damit einen sauberen Übergang.

Viel Erfolg. Nach mehr als einem halben Jahr reichen dann auch 14 Tage auszeit um schnell clean zu werden. Falls sie gut abdosiert haben.

Oder sie bleiben auf dem neuen Medikament stabil. Falls es ihnen denn hilft.

Viel Erfolg.

Mit ihrem jetzigen Medikament werden sie auf Dauer nur Ärger haben.


Fragen von Betroffenen

Ich nehme jetzt seit ca 2 Jahren GBL zu mir, nun bin ich mal wieder auf kalten Entzug. Ist es normal, dass man bei einem kalten Entzug Albträume bekommt?

Ich leide schon seit ca. 3 Jahren an einer Benzodiazepin-Sucht. Habe mit meinem Psychiater nun auf Psychopax umgestellt, dass ich den "Stoff" ausschleichen kann... Seit kurzem habe ich aber auch noch eine Alkoholsucht entwickelt, trinke fast täglich bis 2 Liter starkes Bier pro Tag.. Und das kann auf die Dauer nicht so weitergehen!! Ich bin depressiv und möchte mich mit dem etwas beruhigen obwohl ich weiss, dass es mir nicht gut tut und schädlich ist... Ich bin so verzweifelt!! Wie schaffe ich das ganze??

Im Shutdown habe ich aus Langeweile angefangen, in Onlinecasinos zu spielen. Anfangs hatte ich das gut im Griff. Jetzt spiele ich immer häufiger, und ich komme davon gar nicht mehr los. Diese Sucht ist ein Problem, auch für die Familie und finanziell. Ich muss aufhören. Welche Hilfe gibt es?

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