Ich habe ein Alkoholproblem. Nach schon gemachtem Entzug will ich jetzt mindestens ein halbes Jahr abstinent bleiben. Meine Sorge: was kann ich tun, um an Geschäftsaperos und Familienweihnachten trocken zu bleiben, wenn Alkohol angeboten wird, ohne gleich allen von meinem Problem erzählen zu müssen?

SafeZone.ch hat diese Frage beantwortet:

Kompliment, Sie haben erkannt, dass Ihr Alkoholkonsum problematisch ist und entschieden, etwas zu verändern. Die ersten Schritte in die gewünschte Richtung sind mit der Entgiftung und dem Entschluss, vorläufig alkoholfrei zu leben, bereits erfolgreich gemeistert. Jetzt kommen die Festtage, die mit geselligen Anlässen verbunden sind. Da werden meist alkoholische Getränke angeboten, und die Frage ist, wie Sie diesen Versuchungen erfolgreich widerstehen können.

Es ist äusserst sinnvoll, sich auf kritische Situationen gut vorzubereiten. Einerseits können Sie Ihre klare Haltung zum Nichttrinken stärken, indem Sie sich laut sagen: „Heute will ich keinen Alkohol konsumieren, und das schaffe ich“. Anderseits ist empfehlenswert, sich bereits ein paar Antworten zurechtzulegen - nicht selten insistieren Gastgeberinnen und Gastgeber trotz Ablehnung, ermuntern beispielsweise, doch wenigstens ein Gläschen zum Anstossen zu nehmen.

Je nachdem kann ein deutliches, bestimmtes „Nein danke“, eventuell begleitet von einer abwehrenden Handbewegung, schon genügen. Manchmal braucht es aber etwas mehr, um das Gegenüber davon zu überzeugen, dass Sie wirklich nichts Alkoholisches wünschen. Daher ist lohnenswert, sich im Voraus verschiedene mögliche Szenarien zu überlegen und hilfreiche Strategien zu entwerfen.

Wenn das Alkoholproblem im Familienkreis bekannt ist, könnte der Hinweis auf Ihre Absicht, vorläufig abstinent zu leben, passen. Vielleicht wäre zudem gut, sich ein paar wohlschmeckende alkoholfreie Getränke zu besorgen, die Sie stattdessen geniessen können?

Bei geschäftlichen Anlässen möchten Sie sich verständlicherweise nicht unbedingt als Problemtrinker outen. Da wären andere Formulierungen angebracht, und hier sind kleine Notlügen durchaus erlaubt. Wenn Sie beispielsweise erwähnen, Sie seien mit dem Auto da und wollten bei einer allfälligen Verkehrskontrolle absolut nichts riskieren, ist das glaubwürdig und sollte entsprechend akzeptiert werden. Eine weitere Variante wäre die Erklärung, wegen leichter Kopfschmerzen hätten Sie eine Tablette genommen, das vertrage sich schlecht mit Alkohol. Oder Sie sagen ganz einfach, Sie hätten heute keine Lust auf Alkoholisches.

Schöne, entspannte und genussvolle alkoholfreie Festtage!


SafeZone.ch-User schreibt:

Hallo, versuche einen Ersatz für den Alkohol zu finden der aber nichts mit Rauschmitteln zu tun hat. Wie z.B. Essen, Zeichnen, Texte verfassen, mit Freunden in einer Runde Zuhause verbringen, Sport, oder Anti Agressionstraining, da manche Menschen, (nicht alle) im Alkoholrausch extremes agressives Verhalten an den Tag legen und o. die Menschen die sie am meisten lieben verletzen. Was noch eine Möglichkeit wäre gegen den Suchtdruck anzukämpfen ist veränderung im Leben, Beruhigungstabletten (Baldrian), haben nach einer leicht erhöten Dosierung auch eine Alkoholrausch ähnliche wirkung sind aber nicht schädlich da sie auf Pflanzlicher Basis aufgebaut sind. Hoffe ich konnte dir ein bisschen helfen, du packst das. Lg Anna :)


Fragen von Betroffenen

Hallo zuzsammen Ich habe dieses Jahr mit einigen Kollegen zusammen mal den ‘’Dry January’’ versucht. Bedeutet den ersten Monat des Jahres keinen Alkohol zu konsumieren. Normalerweise trinke ich 3- 4 Mal pro Woche gerne ein Feierabendbier. In der ersten Woche hatte ich am Abend teilweise eine grosse Lust verspürt ein Bier zu trinken, habe dann jeweils ein alkoholfreies Bier getrunken. Ich wollte sie nun fragen, ob das ein Problem darstellt laut dem ICD 11 wenn man teilweise ein Verlangen verspürt ein Bier zu trinken, aber dann anstatt einem ‘’richtigen Bier ‘’ ein alkoholfreies trinken kann. Solange ich auf den Alkohol an sich verzichten kann ist das noch kein Kontrollverlust oder ? Ich würde mich über eine Antwort freuen. Freundliche Grüsse Dario

Was zahlt die Krankenkasse? Ich bin alkoholabhängig und möchte in eine Klinik.

Guten Tag Als 15 Jähriger habe ich angefangen täglich zu kiffen. Aus heutiger Sicht aus dem Grund, weil ich ein enorm schlechtes Selbstwertgefühl hatte/habe. Der Rausch verstärkte oft mein schlechtes Selbstwertgefühl und war oft nicht nur Genuss sondern eine Flucht vor Zerstreutheit im Alltag und ein Verstecken vor der Realität. Mit 18 wollte ich aufhören und habe es dann 2-3 Jahre lang probiert. Etliche Tagebucheinträge in denen ich beschrieb wie gerne ich aufhören würde zu Kiffen, begleiten mich im Kampf gegen den Teufelskreis der Antriebslosigkeit. Mit 21 habe ich es dann schlussendlich mehr oder weniger geschafft mich aus der Abhängigkeit zu befreien und nur noch gelegentlich gekifft, um mich jedes Mal zu vergewissern, dass es mir wirklich nicht gut tut. Die Lust bleibt..., aber mittlerweile mit 24 habe ich genug Erfahrung, um es bleiben zu lassen. Mittlerweile ist ja ziemlich bekannt, welche negativen Folgen ein exzessiver Konsum von Cannabis in Jugendjahren hat und was für bleibende Schäden dadurch für die Psychische Gesundheit und gewisse Hirnkapazitäten entstehen. Ich beobachte auch bei mir diverse negative Auswirkungen. Nun frage ich mich, ob es nicht eine Möglichkeit gibt solche "Fehlvernetzungen" und die psychische Instabilität mit Übungen oder sonst etwas zu therapieren. Ich habe dazu leider nichts Schlaues gefunden, ich könnte mir vorstellen, dass es ganz Vielen ähnlich geht. LG

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