Ich halte es mit meinem alkoholabhängigen Partner nicht mehr aus. Bei einer Trennung würde er sicherlich total abstürzen. Darf ich trotzdem gehen?

SafeZone.ch hat diese Frage beantwortet:

Sie scheinen sich ernsthaft mit dem Thema Trennung auseinanderzusetzen. Sicherlich haben Sie schon viele Enttäuschungen erlebt und Einiges versucht, um die Situation zu verbessern.

Niemand kann Ihnen die Entscheidung, zu gehen oder zu bleiben, abnehmen. Was Sie als erstes tun können ist, sich mehr Klarheit darüber zu verschaffen, was zum jetzigen Zeitpunkt am besten für Sie selbst wäre. Sie könnten sich überlegen, wie sich die zwei Szenarien - Sie bleiben bei Ihrem Partner oder Sie trennen sich - auf Ihr Leben auswirken könnten. Schreiben sie jede Variante auf ein Blatt Papier und versuchen Sie sich im Detail vorzustellen, wie Wohnsituation, Freundschaften, Arbeitssituation, Freizeitverhalten, Schlaf, Wohlbefinden, Lebensqualität dann aussehen könnten. Vielleicht gibt Ihnen diese Übung eine Ahnung dafür, in welche Richtung es Sie zieht.

Je nachdem, ob Sie Sie grundsätzlich noch ein Interesse an der Beziehung zu Ihrem Partner haben oder ob Sie in jedem Fall die Trennung wünschen, kann der Prozess für Sie natürlich unterschiedlich aussehen.

Es kann tatsächlich sein, dass Ihr Partner sich entscheidet, vermehrt zu trinken, wenn Sie sich von Ihm trennen. Vielleicht tut er das jedoch nur eine Zeit lang. Möglicherweise löst ihr Schritt auch etwas bei ihm aus und er verändert sein Trinkverhalten. Wenn er arbeitet und seine Stelle erhalten will, wird er seinen Alkoholkonsum selbst unter Kontrolle halten müssen. Vielleicht merkt er, das ist gar nicht so einfach und er sucht sich Hilfe. Es sind also verschiedene Reaktionen und Entscheidungen Ihres Partners denkbar.

Ich empfehle Ihnen, sich in diesem schwierigen Prozess begleiten zu lassen, entweder durch die Suchtberatung in Ihrer Nähe https://www.safezone.ch/suchtindex.html#suchtindex oder durch eine Psychotherapeutin/einen Psychotherapeuten. Auch die Mailberatung von SafeZone kann eine erste Begleitung bieten.


Fragen von Angehörigen

Wir haben seit Jahren Probleme durch die Kaufsucht meines Mannes. Hat jemand hier Erfahrungen damit?

Meine Frau ist Alkoholikerin und nicht berufstätig. Meistens geht es so einigermassen zu Hause. Nun bin ich wegen der Coronakrise im Home Office und kann nicht viel nach draussen gehen. Das Zusammenleben ist nun sehr schwierig geworden und ich befürchte jederzeit eine Eskalation. Was soll ich tun?

Meine Mama trinkt. Sie hatte eine Fehlgeburt und Depressionen. Es ist schwierig, mit ihr darüber zu reden, weil sie es nicht wahrhaben will. Was kann ich machen, bzw. hat jemand auch so Erfahrungen?

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