Meine Frau ist Alkoholikerin und nicht berufstätig. Meistens geht es so einigermassen zu Hause. Nun bin ich wegen der Coronakrise im Home Office und kann nicht viel nach draussen gehen. Das Zusammenleben ist nun sehr schwierig geworden und ich befürchte jederzeit eine Eskalation. Was soll ich tun?

SafeZone.ch hat diese Frage beantwortet:

Die aktuelle Lage ist für die meisten von uns eine absolute Ausnahmesituation. Unsere Bewegungsfreiheit ist eingeschränkt und wir müssen notgedrungen viel Zeit in den eigenen vier Wänden verbringen. Unseren üblichen Gewohnheiten können wir vorübergehend nicht nachgehen, was dazu führen kann, dass das sonst stabile Gleichgewicht verloren zu gehen droht. Dies fällt umso mehr ins Gewicht, wenn das häusliche Klima auch unter normalen Bedingungen angespannt ist.

In den Medien wird derzeit häufig davon berichtet, dass Hilferufe wegen häuslicher Gewalt in der Phase der Ausgangsbeschränkung markant zunehmen. In der Regel wird vor allem über die meistens weiblichen Opfer berichtet. Wie es Männern geht die in sich Aggressionen spüren, ist weniger oft Thema. Es ist aber sehr wichtig, dass auch dieser Blickwinkel zur Sprache kommt.

Es ist leicht nachvollziehbar, dass der Verbleib auf relativ engem Raum über eine längere Zeitspanne durchaus dazu führen kann, dass sich Spannungen im familiären Umfeld häufen. Was kann gegen aufkommende Aggressionen getan werden?

Wichtig ist zunächst, dass erkannt wird wenn die Spannung steigt. Das setzt ein gewisses Mass an Aufmerksamkeit für die eigenen Emotionen voraus. Wenn das gelingt, kann zum Beispiel Humor entspannend wirken. Bereits ein herzhaftes Lachen kann den Ärger reduzieren. Weiter hilft es, einmal gut durchzuatmen und bis fünf zu zählen. Wer angespannt ist, atmet nicht regelmässig und neigt zu impulsiven Handlungen. Diese einfache Übung schützt vor den negativen Folgen der Aggression. Auch Musik kann helfen. Ruhiger Sound – ev. auch über Kopfhörer – kann sehr entspannend wirken Weiter hilft Bewegung und Sport. Zum Glück haben wir in der Schweiz keine Ausgangssperre. Es bleibt uns also die Möglichkeit, die Wohnung zu verlassen wenn eine Eskalation droht.

All diese Strategien helfen kurzfristig und im Moment. Wenn die angespannte Stimmung auf Dauer bleibt soll man sich unbedingt Hilfe holen. Es ist dann empfehlenswert, sich an eine Sucht- oder andere Beratungsstelle zu wenden, beispielsweise an eine Frauen- oder Männerberatungsstelle, oder eine Familienberatung. Auch wenn die meisten Beratungsstellen derzeit keine persönlichen Gesprächstermine durchführen, so werden doch überall telefonische Beratungen angeboten. Die SafeZone-Rubrik „Hilfe vor Ort“ zeigt Ihnen, wo Sie die notwendige Unterstützung erhalten in Ihrer ganz persönlichen Situation und für Ihre Bedürfnisse.

Ebenso kann es hilfreich sein, sich auf Online-Plattformen nach Unterstützung umzusehen. Da die geschilderte Problematik viele Leute betrifft und beschäftigt, findet man verschiedenste Tipps und Hilfsangebote zum Thema Umgang mit Aggressionen.


Fragen von Angehörigen

Es wird immer schwieriger. Wie kann ich meine Tochter am besten vom alkoholabhängigen Papa schützen?

Mein Freund hat mir offenbart, dass er seit einem Jahr Kokain konsumiert. Ich bin oft auf Dienstreisen. Kann es sein, dass Kokain an mir haftet und es dadurch für mich gefährlich wird, wenn am Zoll ein Drogenspürhund eingesetzt wird?

Ich habe 12 g Hasch im Zimmer meines Sohnes gefunden. Er weiss, das wir den Besitz von Cannabisprodukten untersagen und haben früher schon mit ihm darüber geredet. Es ist nicht der 1. Fall. Wir fanden auch schon Gras bei ihm. Wir suchen nicht sein Zimmer ab, sondern guckten nur bei Verdacht. So auch dieses Mal. Er ist fast 18. Er meint selber er sei süchtig. Eine Suchttherapie brach er bereits einmal ab. Nun meint er, daß er das Hasch wieder zurück haben will. Wie gehen wir vor? Rechtlich?

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