Ich befürchte, dass mein freund Alkohol abhängig sein könnte. Obwohl er sagt,er braucht es nicht, trinkt er immer wieder hochprozentiges. Diese Woche ist er sogar gewalttätig geworden,als mein Sohn sein Verhalten nicht für gut befand. Ich weiss nicht was ich machen soll.

SafeZone.ch hat diese Frage beantwortet:

Sie befürchten eine Alkoholabhängigkeit Ihres Freundes. Er streitet ab, süchtig zu sein. Als Partnerin leiden Sie unter dem Benehmen des Freundes. Unabhängig davon, wie sein Trinkverhalten einzustufen ist scheint daher Handlungsbedarf zu bestehen. Die beschriebene Situation ist für Sie sicherlich fast unerträglich. Kürzlich war sogar Gewalt mit im Spiel. Es ist also an der Zeit, dass sich etwas ändert.

Mit der Gewalttätigkeit gegenüber dem Sohn hat Ihr Freund eine Grenze überschritten. Das macht Angst, und doch wäre besser, dies nicht stillschweigend zu akzeptieren. Es ist leider nicht auszuschliessen, dass sich eine solche Szene wiederholt. Verhaltensstudien haben einen starken Zusammenhang zwischen Alkoholmissbrauch und Gewalt gezeigt. Die Wahrnehmungs- und Problemlösungsfähigkeit, die Aufmerksamkeit und die Frustrationstoleranz sind unter Alkoholeinfluss vermindert. Das ist eine Erklärung, jedoch keine Entschuldigung für das Verhalten Ihres Freundes.

Was könnten Sie tun? Aushalten und hoffen, dass von selber alles wieder gut wird ist für Sie kaum zumutbar. Stattdessen wäre gut zu klären, wie es weitergehen kann. Wenn es für Sie vorstellbar ist könnten Sie mit dem Freund reden und ihm aufzeigen, dass Sie sein Benehmen nicht länger tolerieren können und wollen. Sie könnten ihm ruhig und doch deutlich sagen, was sich aus Ihrer Sicht verändern sollte. Damit die Situation nicht wieder eskaliert würde ich zu Ihrem Schutz empfehlen, eine Drittperson zu dieser Aussprache beizuziehen. Das könnte beispielsweise jemand aus der Familie oder dem Bekanntenkreis sein. Und wenn Ihr Freund droht oder erneut gewalttätig wird wäre eventuell zu überlegen, die Polizei zu informieren.

Vielleicht haben Sie sich nach dem Gewaltvorfall Gedanken über eine Trennung gemacht? Auch in diesem Fall möchte ich Ihnen ans Herz legen, eventuelle Trennungsabsichten nur in Anwesenheit einer weiteren Person anzusprechen. Es könnte nämlich durchaus sein, dass Ihr Freund aggressiv reagiert. Bitte gehen Sie keinerlei Risiko ein.

Was Sie zurzeit erleben ist äusserst schmerzlich und belastend. Sie müssen das nicht alleine durchstehen. Wäre womöglich entlastend, eine eventuelle Aussprache mit einer Fachperson vorzubereiten? Auch bei weiteren Fragen, die Sie beschäftigen könnte der Austausch mit einem Berater/einer Beraterin unterstützend sein.

Sie können sich als Angehörige jederzeit bei einer Suchtberatungsstelle melden und einen Gesprächstermin vereinbaren. Adressen von Stellen in Ihrer Nähe finden Sie unter https://www.safezone.ch/suchtindex.html. Eine andere Möglichkeit wäre die anonyme Onlineberatung bei SafeZone https://beratung.safezone.ch/views/mailberatung/index.html. Ich biete gerne an, Sie in diesem ungemein schwierigen Prozess zu begleiten und mit Ihnen für Sie passende Lösungen zu erarbeiten. Unter http://frauenhaus-bern.ch/rubriken/was-tun-bei-häuslicher-gewalt finden Sie zudem wertvolle Informationen sowie Adressen, die für Sie hilfreich sein könnten.

Ich wünsche Ihnen ganz viel Mut und die Kraft, zu handeln und für sich und Ihr Lebensglück einzustehen.


Fragen von Angehörigen

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Hallo, ich war 10 Jahre mit einem drogenabhängigen Mann zusammen und bin mittlerweile getrennt, allerdings haben wir noch Kontakt. Die Beziehung war sehr einseitig, da er die Zeit, wann wir uns gesehen haben und wie lange, bestimmt hat. Ich selbst habe erst nach ca. 6 Jahren Beziehung und vielen Tränen gemerkt, dass ich mit ihm meine Kindheit wiederhole und eine Trauma Therapie begonnen Hier habe ich gelernt mich zu fühlen, meine Bedürfnisse auszudrücken und mich selbst zu regulieren. Durch meine Entwicklung und ausdrucken meiner Wünsche kam es dann vermerkt zu Streits, die für mich mit verbaler Gewalt und Gefühlskälte endeten. Daraufhin folge tsgelanges Schweigen seinerseits. Anfangs habe ich noch mit Trennung gedroht, welches ich damals aber nicht umgesetzt habe. Als ich merke, dass ich mich trennen muss und meine Therapie zu Ende war, habe ich viel im Internet gelesen und auch noch eine weitere Therapie angefangen, die ich jetzt noch mache. Trotzdem lasse ich ihn nicht ganz los. Meine Frage nun: Er kosumiert täglich mehrfach Cannabis aus der Bong und mehrmals die Woche bis mehrmals täglich Speed. Vor der Arbeit Speed, nach der Arbeit Cannabis, meist dann wieder Abend Speed, wenn er noch was erledigen muss und vor den Schlafen wieder Cannabis. Samstag schläft er meist bis nachmittag, hat nur Elan mit Speed und schlechte Laune. Sonntags würde er am liebsten bis abends schlafen. Frage ich nicht nach Treffen kommt sehr selten was von ihm. Ca. alle 1,5 Wochen. Wenn ich Zeit mit ihm möchte und er will nicht, gibt es keine Kompromisse. Er wirkt auf mich sehr kalt nach dem Konsum von Speed und zieht ohne Rücksicht auf mich seinen Tagesplan durch. Werde ich mal ärgerlich, wird er extrem wütend und bricht die Unterhaltung mit " verpiss dich " ab. Mittlerweile gehe ich dann. Habe aber eine starke Hilflosigkeitkeit, da ich weiß jetzt kommt sein Tagelanges schweigen wieder. Ist es möglich, dass allein der Drogenkonsum dieses Verhalten bei ihm erzeugt? Erkennt sich jemand als Konsument ode ehemaliger Konsument in der Schilderung wieder? Ich versuchen ihn immer noch zu verstehen..... Lieben Dank

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