Ich habe einen Kollegen mit einem Alkoholproblem, um den ich mir Sorgen mache. Ich möchte mit ihm ein Gespräch führen. Wie soll ich dabei vorgehen?

SafeZone.ch hat diese Frage beantwortet:

Es kann gut sein, dass Sie mit einem solchen Gespräch bei Ihrem Kollegen viel erreichen. Insbesondere wenn er merkt, dass Sie es gut mit ihm meinen und sich Sorgen machen, kann dadurch ein Denkprozess ausgelöst werden.

Sicherlich ist es von Vorteil, das Gespräch gut vorzubereiten und sich zu überlegen, was genau Sie mitteilen wollen sowie einen günstigen Zeitpunkt auszuwählen. Es hat übrigens nur Sinn, ein solches Gespräch zu führen, wenn Ihr Kollege nüchtern ist. Achten Sie darauf, dass Sie ungestört sind und niemand zuhören kann. Vielleicht fällt es Ihnen beiden leichter, das Gespräch draussen bei einem Spaziergang zu führen.

Teilen Sie Ihre Gefühle, Beobachtungen und Sorgen mit und verzichten Sie auf Vorwürfe und Anschuldigungen. Fragen Sie stattdessen Ihren Kollegen, wie er selbst die Situation sieht und wie er seinen Konsum einschätzt. Vielleicht hat er ja schon von sich aus gedacht, dass es zu viel ist und er fühlt sich durch Sie bestätigt. Meistens entwickelt sich eine Alkoholabhängigkeit schleichend über die Jahre hinweg und viele Betroffene versuchen lange Zeit, die Problematik auch vor sich selbst zu verleugnen.

Je nach Situation kann es ausserdem hilfreich sein, auf professionelle Hilfsangebote wie die Suchtberatung https://www.safezone.ch/suchtindex.html#suchtindex oder die Hausärztin/ den Hausarzt aufmerksam zu machen.

Auch wenn Sie sich bemüht haben, nicht verletzend zu sein, kann es passieren, dass Ihr Kollege abwehrend reagiert. Bestehen Sie nicht darauf, das Thema weiter zu vertiefen. Sie haben es versucht, und das ist sehr anerkennenswert. Die Gedanken, die Sie mitgeteilt haben, wurden gehört und wirken vielleicht weiter. Möglicherweise bringt es Ihren Kollegen sogar dazu, seinen Konsum zu überdenken und er ist Ihnen später dankbar dafür, dass Sie den Mut gefunden haben, ehrlich zu ihm zu sein.


Fragen von Angehörigen

Kaufsucht - welche Beratungsangebote für Betroffene gibt es im Kanton Thurgau?

Mein 16-jähriger Sohn findet, Kiffen sei normal. Alle in seiner Klasse würden es tun. Ich bin da anderer Meinung. Was sagen Sie dazu?

Meine Mutter hatte früher ein Alkoholproblem. Heute trinkt sie nicht mehr, sie ist aber kaufsüchtig geworden. Da sie viel Geld hat, leidet niemand darunter. Seit vier Jahren geht sie regelmässig in die Suchtberatung. Verändern tut sich an ihrer Kaufsucht aber nichts. Ich finde das frustrierend.

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