Hayyy ich bin am überlegen ob ich mich meiner Mutter anvertrauen soll und ihr sagen soll das ich vermute das ich eine zwangsstörung habe, doch ich habe angst das sie mir das nicht glaubt und unser Verhältnis deswegen aufrinmal anderster aussieht. Einerseits will ich jemanden haben mit dem ich reden kann aber anderer Seite habe ich Angst das meine Mutter dann sauer auf mich ist. Würdet ihr so etwas eurer Mutter erzählen?

SafeZone.ch hat diese Frage beantwortet:

Eine Zwangsstörung oder Zwangserkrankung ist eine psychische Störung. Typisch dafür ist ein innerer Zwang, bestimmte Dinge zu denken oder zu tun. Wiederkehrende unerwünschte Gedanken und zwanghafte Handlungen beschäftigen die Betroffenen immer wieder. Damit sind nicht alltägliche Dinge wie beispielsweise das Kontrollieren, ob die Herdplatte wirklich ausgeschaltet ist, obwohl eigentlich klar ist, dass man sie gerade ausgeschaltet hat, gemeint. Dergleichen Verhaltensweisen kennen wohl die meisten Menschen. Von einer Zwangsstörung wird erst dann gesprochen, wenn sich solche Verhaltensweisen ständig wiederholen und ein Ausmass annehmen, welches der erkrankten Person Leid verursacht und ihren Alltag beeinträchtigt.

Trotz gewisser Gemeinsamkeiten sind Zwangsstörungen aber nicht mit Suchtdruck, dem sogenannten Craving, zu verwechseln. Die Ursachen für den starken, kaum bezwingbaren Drang, ein Suchtmittel zu konsumieren, sind vermutlich Störungen des Belohnungssystems im Zentralnervensystem. Craving wie auch ständig um eine Substanz kreisende Gedanken oder wiederholter Konsum sind somit nicht eine psychische Störung, sondern typische Merkmale von Sucht.

Aufgrund der Fragestellung bin ich unsicher, was auf Ihre Situation zutrifft. Wenn das, was Sie bei sich vermuten, der eingangs erwähnten Beschreibung entspricht, lege ich Ihnen ans Herz, unbedingt mit Ihrer Mutter darüber zu sprechen! Falls Sie denken, die Zwangsstörung könnte womöglich mit der Situation rund um das Coronavirus zu tun haben, kann ich zudem das Online-Angebot zur psychischen Gesundheit unter https://dureschnufe.ch/ empfehlen. Sollten Sie hingegen zum Schluss kommen, es handle sich eher um ein problematisches Konsumverhalten – dazu gehören neben Substanzenkonsum beispielsweise auch Spiel- oder Kaufsucht – könnte der Begriff Zwansstörung für Ihre Mutter nach einer «Ausrede» für das Konsumieren tönen und tatsächlich nicht so gut ankommen. Doch auch in diesem Fall wäre sicher lohnenswert, mit der Mutter offen über eine allfällige Konsumproblematik zu reden und gemeinsam nach Lösungen zu suchen.


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