Hallo Leute, ich brauch mal bitte eure Hilfe. Meine beste Freundin wird in ein paar Wochen 18 und um das zu feiern, will sie mit mir und ein paar guten Freunden Pilze nehmen. Sie „besteht“ wie gesagt darauf, dass ich auch mitmache. Einige aus unserm Freundeskreis haben damit auch schon Erfahrung. Ich habe allerdings bisher immer nur gekifft oder Alkohol getrunken. Jetzt muss ich ehrlich sagen, dass ich fast ein bisschen Angst davor habe Pilze zu nehmen, einfach von den Erzählungen dieser Freunde her, dass das so krass und überwältigend sein kann. Ich will aber meine Freundin auch nicht hängen lassen... Daher habe ich mich gefragt, weil Gras irgendwie immer sehr beruhigend auf mich wirkt, ob ich vielleicht die Pilze einfach mal ausprobieren kann und wenn es mir zu viel wird dann einen rauche, um mich runter zu bringen. Könnte das funktionieren? Vielen Dank für eure Tipps <3

SafeZone.ch hat diese Frage beantwortet:

Es macht total Sinn, dass du deine beste Freundin nicht hängen lassen willst, wenn sie darauf besteht, mir dir zum ersten Mal Pilze nehmen zu wollen. Vermutlich machen die Erzählungen eurer Freunde, die es bereits ausprobiert haben, deine Freundin neugierig darauf, diese überwältigenden Effekte auch einmal zu erleben. Oder was ist es genau, was Sie sich von den Pilzen erhofft?

Je nachdem, welche Resultate sie erwartet oder vielleicht auch selber ein wenig befürchtet, könnte es sein, dass du sie besser beim Probieren unterstützen könntest, wenn du selber keine Pilze nimmst. Dass eine nahestehende Person nüchtern bleibt, kann einem vor dem Konsum die Sicherheit geben, dass jemand dafür sorgt, dass auch im krassesten Fall nichts Schlimmes passiert, weil diese Vertrauensperson im Notfall noch nüchtern reagieren könnte.

Im Falle dass deine Freundin deine Befürchtungen nicht mit dir teilt oder vielleicht auch gerade nicht ganz verstehen kann, würden wir dich gerne dazu ermutigen, deine Gefühle trotzdem ernst zu nehmen. Nicht nur, weil deine Angst-Gefühle durch den Konsum von Pilzen verstärkt werden können, sondern weil es für unsere psychische Gesundheit nie ratsam ist, nicht auf unsere Gefühle zu hören. Unsere Gefühle sind die Boten unserer Bedürfnisse. Das heisst, dass deine Befürchtungen dir vermutlich gerade zu verstehen geben wollen, dass dir mit der ganzen Sache noch nicht ganz wohl ist und du deshalb noch mehr Sicherheit brauchst, um mit deiner Entscheidung im Reinen zu sein.

Hier hilft es vielleicht, wenn du dich zunächst einmal fragst, ob du gerade auch Pilze nehmen wollen würdest, wenn deine Freundin nicht darauf bestehen würde. Was ist es vielleicht, was dich selber dazu reizt? Wenn die Antwort darauf, trotz deiner Bedenken, positiv ist, wäre die Folgefrage, was dir Sicherheit geben könnte bei der Einnahme? Brauchst du vielleicht, dass jemand Vertrautes nüchtern an deiner Seite bleibt? Oder brauchst du eine Orientierung dazu, wie genau oder wie stark die Pilze wirken könnten?

Falls du dich noch nicht mit der Wirkung und den Konsummengen auseinandergesetzt hast, empfehlen wir dir, diese Seite einmal in Ruhe durchzulesen: https://www.saferparty.ch/substanzen/psilocybin Hier findest du Angaben dazu, welche Wirkung bei welcher Menge in etwa erwartet werden kann, genauso wie Anweisungen zum Safer Use, die vielleicht ebenfalls deine Befürchtungen beruhigen könnten. Und falls du dir nicht sicher bist, was du da genau einnimmst, kannst du dich gerne mit den Pilzen an eine Drug-Checking-Stelle wenden. Dort bekommst du alle Infos dazu, wie die mitgebrachten Pilze am besten eingenommen werden sollen. Hier findest du solche Anlaufstellen: https://suchtindex.infodrog.ch/#/?offerings=17

Wie bei anderen Drogen, muss es nicht sein, dass das Gras gleich auf dich wirkt, wenn du es mit anderen Drogen mischst. Die meisten Konsumenten von Pilzen, die mit Cannabis mischen, beschreiben eher eine Steigerung der psychodelischen Wirkung. Das zusätzliche Rauchen während dem Rausch könnte deine Ängste somit verstärken. Solche negativen Erfahrungen können schlimmstenfalls so überfordernd sein, dass sie traumatisch ausfallen, was sich bei Betroffenen unter anderem in Form von belastenden Flashbacks zeigt.

Deshalb ist es so wichtig, dass wir nur so viel konsumieren, wie wir auch vertragen und mit Geduld und Vorsicht herauszufinden versuchen, bei welcher Dosierung wir eine gute Konsumerfahrung machen können. Weil Pilze erst nach einer Stunde Wirkung zeigen können, ist hier die Geduld besonders wichtig, andernfalls könntest du und deine Freunde unabsichtlich überdosieren. Vermutlich ist es genau das, wovor dich deine Befürchtungen schützen wollen. Oder denkst du da ist noch etwas Anderes, das du gerne mit einer Beratungsperson im persönlichen Gespräch vertiefen wollen würdest? Wenn ja, findest du hier die Links zu allen Fachstellen oder zu unserem Onlineangebot: https://www.safezone.ch/de/beratung


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