Hi, ich konsumiere Cannabis. Ich rauche etwa 4 Tüten am Tag, mal mehr mal weniger. Grob kann man von etwa 1g ausgehen. Ich habe allerdings auch körperliche Schmerzen, habe eine Trigeminusneuralgie, habe viele Probleme mit meinen Narben von Operationen (Krebs), mache wegen abwechselnden kleineren Erkrankungen oft herum und dazu noch einen erheblichen Vorfall in der HWS mit leerer Bandscheibe und spinalkanalstenose. Seitdem ich Blutungen im Magen hatte (zu viel Schmerzmittel und Antibiotika) vertrage ich keine Schmerzmittel mehr. Habe aber jeden Tag schmerzen. Cannabis hilft mir da sehr. Mein Freund ist deswegen verärgert… jetzt war ich 4 Wochen am Stück wieder krank und konnte nichts machen außer sitzen, liegen, kiffen und essen kochen. Er sagt, ich wäre süchtig. Ich fühle mich nicht süchtig. Natürlich bin ich mit der Situation auch nicht wirklich zufrieden, aber es hilft gegen schmerzen und lindert meinen Kopf etwas. Ich kann auch ohne kiffen, aber dann habe ich schmerzen. Wie kann ich das meinem Freund erklären?

SafeZone.ch hat diese Frage beantwortet:

Guten Tag,

ihr Anliegen dreht sich um Ihren Cannabiskonsum. Zurzeit rauchen sie ca. 1 Gramm Cannabis pro Tag u.A. weil Sie körperliche Schmerzen haben, die auf unterschiedliche Krankheitsbilder zurückzuführen sind. Wir auf der SafeZone-Plattform sind leider keine Experten in medizinischen Fragen. Ich kann somit keine gesicherte Auskunft darüber geben, ob für Ihre Krankheitsbilder auch die legale Möglichkeit bestehen könnte, Cannabis zu medizinischen Zwecken einzusetzen. Dies ist eine Aufgabe für medizinisches Fachpersonal. Die Schmerzbehandlung infolge einer Krebserkrankung stellt aber einen Anwendungsbereich von medizinischen Cannabisprodukten dar.

Falls Sie mehr Infos zur Anwendung von Cannabis als Arzneimittel wünschen: https://www.bag.admin.ch/bag/de/home/medizin-und-forschung/heilmittel/med-anwend-cannabis.html

Sie beschreiben Ihren Konsum momentan als eine Art Medikation, von welcher Sie positive Effekte auf Ihre Symptomatik wahrnehmen. Somit empfehle ich Ihnen, die mögliche legale Verschreibung von Cannabis bei Ihrem behandelnden Arzt anzusprechen. Da diese unter Schweigepflicht stehen, haben Sie auch nichts zu befürchten.

Aktuell scheint sich Ihr Freund Sorgen zu machen, dass Sie eine Abhängigkeit entwickelt haben. Deswegen ist vor allem Ihre Kommunikation miteinander über dieses Thema sehr wichtig. Es ist verständlich, dass Sie etwas gegen Ihre anhaltenden Schmerzen unternehmen. Ebenso verständlich ist es, dass sich Ihr Freund Sorgen macht. Jede Sichtweise wird geprägt sein durch die individuelle Ausgangslage und auch durch das Wissen über das Thema. Inwieweit haben Sie sich da schon mehr mit beschäftigt?

Vielleicht würde es helfen, wenn Sie sich als Paar einmal zusammensetzten und herauszufinden versuchen, was Ihrem Freund genau Sorgen bereitet. Sollte das allein nicht gehen, empfehlen wir Ihnen fachliche Unterstützung bei einem Paarberater/einer Paarberaterin zu holen. Auf jeden Fall sollte es für Sie beide Platz geben, seine Sorgen, Wünsche und Ängste auszusprechen. Am besten nehmen Sie sich Zeit für ein solches Gespräch und versuchen Sie in Ich-Botschaften zu reden und Vorwürfe zu vermeiden.

Dennoch kann regelmässiger Konsum einen Einfluss auf die Motivation und die psychische Verfassung haben. Falls Sie mehr Infos zu Cannabis als Substanz wünschen: https://www.raveitsafe.ch/?contact_substanz=cannabis


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Guten Tag Als 15 Jähriger habe ich angefangen täglich zu kiffen. Aus heutiger Sicht aus dem Grund, weil ich ein enorm schlechtes Selbstwertgefühl hatte/habe. Der Rausch verstärkte oft mein schlechtes Selbstwertgefühl und war oft nicht nur Genuss sondern eine Flucht vor Zerstreutheit im Alltag und ein Verstecken vor der Realität. Mit 18 wollte ich aufhören und habe es dann 2-3 Jahre lang probiert. Etliche Tagebucheinträge in denen ich beschrieb wie gerne ich aufhören würde zu Kiffen, begleiten mich im Kampf gegen den Teufelskreis der Antriebslosigkeit. Mit 21 habe ich es dann schlussendlich mehr oder weniger geschafft mich aus der Abhängigkeit zu befreien und nur noch gelegentlich gekifft, um mich jedes Mal zu vergewissern, dass es mir wirklich nicht gut tut. Die Lust bleibt..., aber mittlerweile mit 24 habe ich genug Erfahrung, um es bleiben zu lassen. Mittlerweile ist ja ziemlich bekannt, welche negativen Folgen ein exzessiver Konsum von Cannabis in Jugendjahren hat und was für bleibende Schäden dadurch für die Psychische Gesundheit und gewisse Hirnkapazitäten entstehen. Ich beobachte auch bei mir diverse negative Auswirkungen. Nun frage ich mich, ob es nicht eine Möglichkeit gibt solche "Fehlvernetzungen" und die psychische Instabilität mit Übungen oder sonst etwas zu therapieren. Ich habe dazu leider nichts Schlaues gefunden, ich könnte mir vorstellen, dass es ganz Vielen ähnlich geht. LG

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