Letztes Jahr war ich wegen meiner Sucht sechs Monate in einer Klinik. Nachher war ich arbeitslos. Jetzt habe ich wieder eine Stelle in Aussicht und ein Bewerbungsgespräch findet nächste Woche statt. Was soll ich zu dieser Lücke in meinem Lebenslauf sagen?

SafeZone.ch hat diese Frage beantwortet:

In unserer leistungsorientierten Gesellschaft wird viel Wert auf einen lückenlosen Werdegang gelegt. Wer aufgrund einer Suchterkrankung, oder ganz allgemein aufgrund einer persönlichen Krise, zeitweilig aus dem Erwerbsleben ausscheiden musste, braucht auf dem Rückweg in die Eigenständigkeit nicht selten einen langen Atem.

Zu einem Bewerbungsgespräch eingeladen zu werden, bietet eine neue Perspektive. Die Chancen stehen gut, einer geregelten Arbeit nachgehen zu können und wieder Teil der arbeitenden Bevölkerung zu sein. Da ist es naheliegend, alles zu tun um diese Chance nicht von vornherein zu verspielen. Wie also soll man im Gespräch mit der Lücke im Lebenslauf am besten umgehen?

Ein Teil der Vorbereitung sollte unbedingt darin bestehen, sich vorzustellen welche Folgen es hat wenn die Sucht verschwiegen wird und welche es hat, wenn man die Wahrheit offen auf den Tisch legt. Wenn dem/der zukünftigen Vorgesetzten etwas vorgegaukelt wird, muss diese Lüge anschliessend aufrechterhalten werden. Die Folgen können gravierend sein. Druck, Stress und die Angst, entlarvt zu werden, würden sich wahrscheinlich negativ auf die Befindlichkeit am zukünftigen Arbeitsplatz auswirken. Andererseits – wer im Bewerbungsgespräch seine frühere Suchterkrankung aktiv einbringt und eventuell noch betont, könnte beim Gesprächspartner/der Gesprächspartnerin Zweifel wecken ob diese wirklich überwunden ist. Die Befürchtung, jemanden einzustellen der viel bei der Arbeit fehlen könnte, würde eine Anstellung wohl eher verhindern.

Es empfiehlt sich daher, gut vorbereitet, ruhig und sachlich ins Gespräch zu gehen und den Fokus auf die eigenen Fähigkeiten, die fachliche Qualifikation und die Motivation, sich im Betrieb zu engagieren, zu legen. Kommt der/die GesprächspartnerIn tatsächlich auf die Lücke im Lebenslauf zu sprechen, dann soll man am besten so antworten, wie einem spontan am wohlsten ist. Je nach dem vorherigen Gesprächsverlauf kann Offenheit wie Verschwiegenheit passend sein. Vielleicht könnte auch eine Umschreibung (z.B. man hätte sich bewusst eine Auszeit gegönnt) angebracht sein. Jeder und jede muss letztlich für sich entscheiden, was ihm/ihr entspricht. Und übrigens…wenn Ehrlichkeit dazu führt, dass keine Anstellung erfolgt, dann stellt sich vermutlich die Frage, ob man auf die Dauer wirklich in diesen Betrieb gepasst hätte, nicht wahr?


Mehr Fragen zu Cannabis

Er nimmt Antidepressiva, kifft und trinkt Alkohol. Nachdem er mal wieder in der Klinik war: Muss ich wirklich zuschauen, wie er wieder abstürzt?

Mein Partner kokst. Er sagt, dass er damit aufhören möchte, aber er kann nicht. Das macht mich immer so unendlich traurig. Ich möchte ihm helfen, weiss aber nicht wie.

Guten Tag Als 15 Jähriger habe ich angefangen täglich zu kiffen. Aus heutiger Sicht aus dem Grund, weil ich ein enorm schlechtes Selbstwertgefühl hatte/habe. Der Rausch verstärkte oft mein schlechtes Selbstwertgefühl und war oft nicht nur Genuss sondern eine Flucht vor Zerstreutheit im Alltag und ein Verstecken vor der Realität. Mit 18 wollte ich aufhören und habe es dann 2-3 Jahre lang probiert. Etliche Tagebucheinträge in denen ich beschrieb wie gerne ich aufhören würde zu Kiffen, begleiten mich im Kampf gegen den Teufelskreis der Antriebslosigkeit. Mit 21 habe ich es dann schlussendlich mehr oder weniger geschafft mich aus der Abhängigkeit zu befreien und nur noch gelegentlich gekifft, um mich jedes Mal zu vergewissern, dass es mir wirklich nicht gut tut. Die Lust bleibt..., aber mittlerweile mit 24 habe ich genug Erfahrung, um es bleiben zu lassen. Mittlerweile ist ja ziemlich bekannt, welche negativen Folgen ein exzessiver Konsum von Cannabis in Jugendjahren hat und was für bleibende Schäden dadurch für die Psychische Gesundheit und gewisse Hirnkapazitäten entstehen. Ich beobachte auch bei mir diverse negative Auswirkungen. Nun frage ich mich, ob es nicht eine Möglichkeit gibt solche "Fehlvernetzungen" und die psychische Instabilität mit Übungen oder sonst etwas zu therapieren. Ich habe dazu leider nichts Schlaues gefunden, ich könnte mir vorstellen, dass es ganz Vielen ähnlich geht. LG

Fragen von Betroffenen

Ich kiffe viel zu viel, das seh ich ein. Ich feier Gras als Konsumgzt trotzdem total und verteufel nur meinen fehlgeschlagenen Konsum. Also meine Frage, glaubt ihr es ist für einen möglich langfristig "einfach weniger zu kiffen" und so das Ganze wieder in Griff zu kriegen?

Kiffen und Pep - der Konsum von meinem Mann nimmt überhand und er wurde gewalttätig. Ich weiss mir leider keinen Rat mehr. Ich liebe ihn, aber das macht mich alles traurig und nervlich fertig, was soll ich tun?

Ich habe seit 7 Jahren eine Automatenspielsucht das immer heftiger wird. Ich habe schon sehr viel Geld verloren und die Einsätze werden immer größer obwohl ich mir immer wieder sagte das ich wenn ich schon Spiele, kontrolliert Spiele. Ich schaffe es nicht, sobald ich gewinne ist dann alles wieder weg und dann bin ich tagelang fix und fertig, Schuldgefühle und mir geht es sehr schlecht. Nun passierte es wieder und am nächsten Tag gleich nach der Arbeit wieder und solange bis ich kein Geld mehr hatte. Nun habe ich noch mehr Drang unbedingt wieder zu spielen und überlege wie ich am besten zu Geld komme. Ich denke mit allen Mitteln daran, Geld zurück zu holen, obwohl ich immer die Erfahrung machte das es nicht funktioniert weil ich immer erst aufhören kann wenn alles weg ist. Ich war schon in der Beratung öfters, Nichts bringt es. Ich fühle mich total mies. Ich weiß nicht mehr weiter.. besonders jetzt ist alles sehr schlimm nach dem heftigen Rückfällen..mein Gehirn ist nur darauf gerichtet Geld zu haben und spielen zu gehen. Aber mehr Geld, wegen 100 oder 300 Euro bin ich nicht mehr zufrieden.. furchtbar ist das,. ich habe Angst.

Suchen Sie jemanden, dem Sie sich anvertrauen können oder der Sie berät?

Wir sind in einer anonymen Online-Beratung für Sie da.