Mein Bruder 16, raucht schon lange Zigis und Cannabis. Mit mir redet er nicht. Jetzt hat mir meine Freundin erzählt, er hätte angeblich Kokain genommen. Meine Eltern wissen von nichts. Soll ich es ihnen sagen? Wenn es nicht stimmt, bekommt mein Bruder Ärger und ist wütend auf mich. Was soll ich tun?

SafeZone.ch hat diese Frage beantwortet:

Du fühlst dich hin- und hergerissen. Wenn du mit deinen Eltern sprichst, könnte es sein, dass sie dei-nen Bruder zur Rede stellen und mit ihm schimpfen. Je nachdem, ob er wirklich konsumiert hat oder nicht, fühlt er sich verpetzt oder aber ungerecht behandelt. In jedem Fall kann es sein, dass er wütend auf dich ist. Wenn du aber nichts sagst, stehst du mit deinen Sorgen ganz alleine da. Auch das ist schwer und belastend. Ich empfehle dir daher, mit jemanden darüber zu sprechen. Auf der einen Seite, damit du Unterstützung findest aber auch, damit dein Bruder nicht allein gelassen wird mit seiner Situation. Falls du dich noch nicht traust, deine Eltern anzusprechen, könnte eine andere Vertrauens-person dir helfen, einen Weg zu finden, wie du damit umgehen kannst. Das können zum Beispiel Grosseltern, Tante oder Onkel, oder grössere Geschwister sein oder auch eine Jugendberatungsstelle. Eine Adresse in deiner Nähe findest du hier: https://www.feel-ok.ch/de_CH/infoquest.cfm?iq_zielgruppe=1&iq_thema=0

Grundsätzlich ist es empfehlenswert, mit einer betroffenen Person zu sprechen und ihr zu sagen, dass man sich Sorgen macht. Aber im Moment scheint Funkstille zwischen euch zu herrschen.

Es könnte sein, dass dein Bruder gefährdet ist, ein Suchtproblem zu entwickeln. Jugendliche, die sehr früh mit dem Tabak und Cannabis rauchen beginnen, sind anfälliger dafür, weil sie schon früh lernen, dass man die Stimmung mit Suchtmitteln verändern kann. Wenn jemand gut drauf ist, es mit der Schule oder Lehre gut läuft, er Sport treibt und auch Freunde hat, die nicht konsumieren, dann ist das schon mal ein gutes Zeichen. Falls die betroffene Person jedoch schnell aggressiv reagiert oder traurig und zurückgezogen wirkt, es mit Schule oder Lehre schlecht läuft, dann ist das ein Zeichen dafür, dass etwas nicht stimmt. Auch wenn das nichts mit Drogen zu tun haben muss, ist es sicherlich wichtig, dass sich eine erwachsene Person darum kümmert und Unterstützung anbietet. Sonst fühlt sich die betroffene Person sich alleine gelassen und unverstanden. Insbesondere, wenn Drogen wie Kokain ins Spiel kommen, sollte das nicht verharmlost werden. Bei Jugendlichen kann der Konsum sehr schnell zu einer psychischen Abhängigkeit führen.


Fragen von Angehörigen

Mein Partner konsumiert regelmässig (ungefähr 1-2x in der Woche) Kokain. Er möchte damit aufhören und kann sogar mehrere Wochen Drogenfrei sein, solange er nicht seine Freunde trifft! Er entschuldigt sich nach jedem konsum und verspricht das nächste Mal nichts zu nehmen.

Mein Partner kokst. Er sagt, dass er damit aufhören möchte, aber er kann nicht. Das macht mich immer so unendlich traurig. Ich möchte ihm helfen, weiss aber nicht wie.

Drogen und Freundschaft - mein Kollege ist schwer zugänglich. Was könnte ich bloss tun, um ihm zu helfen, aus dieser Schlaufe heraus zu kommen?

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