Kürzlich hat mein 16-jähriger Sohn seine Schultasche aus Versehen ausgeleert und eine Medikamentenschachtel ist mir vor die Füsse gefallen. Es handelt sich dabei um Xanax, ein Beruhigungsmittel. Er meinte, das sei kein Problem, das würden viele in seiner Klasse nehmen. Wie ist Ihre Einschätzung?

SafeZone.ch hat diese Frage beantwortet:

Xanax ist aktuell unter den Jugendlichen als Rauschmittel sehr beliebt. Das rezeptpflichtige Beruhigungsmittel (Benzodiazepin) wird gegen Ängste, Panikattacken und Schlafstörungen verschrieben. Seine Wirkung tritt schnell ein und ist intensiv. Ängste verschwinden sofort und es fühlt sich an, als wäre man in Watte gepackt. Innerhalb kurzer Zeit kann das Medikament zu einer Abhängigkeit führen und ausserdem kann eine zu grosse Dosis lebensbedrohlich sein. Jugendliche sind besonders gefährdet, da ihr Körper noch nicht ausgereift ist. Häufig wird das Xanax zusammen mit Alkohol und anderen Substanzen eingenommen, was das Risiko für eine Vergiftung wesentlich vergrössert.

Häufig finden die Jugendlichen Xanax oder ähnliche Medikamente in den Medikamentenschränken ihrer Eltern. Auch auf dem Schwarzmarkt decken sich die Jugendlichen ein. Wurden die Beruhigungs-mittel illegal hergestellt, haben die Konsumierenden keine Ahnung, was sie eigentlich zu sich genommen haben.

Warum das Medikament für Jugendliche so attraktiv ist, weiss man noch nicht. Es gibt verschiedene Vermutungen. Es könnte sein, dass Musiker aus der Rapperszene, die das Medikament glorifizieren, Vorbildcharakter haben, es kann aber auch sein, dass die Jugendlichen mit dem Stress und den hohen Anforderungen in Bezug auf Leistung, Lebensplanung und Verhalten, die sie spüren, nicht zurechtkommen und sich überfordert fühlen. Medikamentenmissbruch bei Jugendlichen ist zur Zeit recht verbreitet. Dieses hochaktuelle Thema ist den Suchtfachleuten bekannt. Auch in den Medien wurde bereits über verschiedene Vorfälle berichtet.

Ihr Sohn versucht anscheinend, seinen Konsum zu verharmlosen. Hier ist es sicherlich wichtig, genau hinzuschauen und zu verstehen, was es damit auf sich hat. Ausserdem könnte es sinnvoll sein, das Thema der Schule zu melden und den Kontakt zu anderen Eltern zu suchen z.B. in einem Elternabend. Dadurch wird den Jugendlichen gezeigt, dass man den Konsum ernst nicht und nicht bereit ist, diesen einfach zu akzeptieren.


Fragen von Angehörigen

Mein Freund nimmt seit fünf Jahren keine Drogen mehr, hat aber immer noch Methadon. In letzter Zeit spricht er davon, das Methadon weglassen zu wollen. Er sei sicher, nie mehr in die Drogen zu geraten. Ich habe aber Angst, dass er rückfällig werden könnte. Mache ich mir zu viele Sorgen?

Wie soll ich mit dem Kokskonsum von meinem Lebenspartner umgehen. Er wird dann häufig aggressiv und hat mich auch schon geschlagen. Jetzt bin ich wieder im 5. Monat schwanger. Er sagt, er brauche das Koks, um unsere 20 Monate alte Tochter und mich zu ertragen. Wie kann ich ihn zum Entzug überreden?

hi Mein Vater ist drogenabhängig und meine Mom ist viel zu gestresst und hat keine Zeit, um sich darum zu kümmern. Er konsumiert nicht vor meinen Geschwistern und mir und ich dachte immer er wäre einfach ein Arschloch. Naja, bis meine Mutter mir Papiere gegeben hat, die dies widerlegen und ich auf einmal seine ganzen Symptome in der Vergangenheit und jetzt bemerke. Eigentlich will meine Mom einfach die Scheidung und ihn rausschmeißen-oder halt dass er freiwillig auszieht. Der würde uns aber niemals in Ruhe lassen und würde nicht klar kommen alleine. Deswegen ist meine Mutter auch überfordert und hat keine Ahnung was sie machen soll. Meine Frage jetzt ist: Was soll ich tun und an wen soll ich mich wenden? Der hat einfach so viel an unseren Leben kaputt gemacht und ich will einfach nicht nicht mehr so wegen ihm leben müssen. Und meine Geschwister und Mutter verdienen auch besseres.

Suchen Sie jemanden, dem Sie sich anvertrauen können oder der Sie berät?

Wir sind in einer anonymen Online-Beratung für Sie da.