Meine kinderlose Tante (75) hat seit dem Tod des Partners immer Geldprobleme. Ich dachte die Rente sei wohl zu knapp. Jetzt habe ich gehört, sie kaufe ständig wahllos teure Sachen und schenke sie Bekannten, die das gar nicht wollen. Ist sie kaufsüchtig? Was kann ich tun? Ich wohne leider weit weg.

SafeZone.ch hat diese Frage beantwortet:

Ihre Sorgen sind verständlich. Das beschriebene Verhalten könnte in Richtung einer Kaufsucht gehen. Dann wäre nicht auszuschliessen, dass der Tante das Geld bald einmal ganz ausgeht und sie Schulden macht. Ich denke es besteht durchaus Handlungsbedarf, um eine mögliche Verschuldung zu verhindern. Die Frage ist, wie Sie und andere Betroffene auf das ungesunde Kaufverhalten und die unerwünschten Geschenke reagieren und der Tante helfen könnten. Vorab gebe ich Ihnen eine kurze Information zum Thema Kaufsucht. Vielleicht hilft das zu verstehen, was abläuft.

Hinter einer Kaufsucht steckt - wie bei andern Süchten - die Sehnsucht nach Bestätigung und Anerkennung. Oft haben kaufsüchtige Menschen ein eher tiefes Selbstwertgefühl. Die Ursachen für die Sucht reichen oft bis in die Kindheit zurück. Das können beispielsweise Mängel an Zuwendung, Anerkennung und Geborgenheit oder materielle Entbehrungen sein. Das Kaufen löst Glücksgefühle aus und betäubt eine innere Leere. Die Freude über gekaufte Artikel verfliegt allerdings schnell. Wenn die guten Gefühle abklingen, melden sich Schuld- und Schamgefühle, depressive Verstimmungen oder Depressionen. Die Betroffenen versuchen diese negativen Gefühle durch erneutes Einkaufen zu betäuben. Beim Kaufen wird das Belohnungssystem im Gehirn aktiviert. Das vermittelt gute Gefühle. Es geht dabei meist allein um den Kaufakt, der einen positiven Kick gibt. Was eingekauft wird, spielt für gewöhnlich eine nebensächliche Rolle.

Womöglich verschafft sich die Tante durch das Verschenken der gekauften Artikel (unbewusst) eine Legitimation, um ohne allzu starke Schuld- und Schamgefühlen erneut einzukaufen. Die Einkäufe dienen ja dem „guten Zweck“, anderen eine Freude zu machen. Wenn sich die Beschenkten bedanken und die Gaben annehmen, fördern sie demnach das Suchtverhalten. Unter diesen Umständen wäre sinnvoller, Geschenke zurückzugeben und freundlich, aber bestimmt sagen, dass sie nicht erwünscht und fortan nicht mehr angenommen werden.

Unkontrolliertes Einkaufen birgt das Risiko einer Verschuldung. Durch übermässiges Kaufen können emotionale Bedürfnisse nur kurzfristig gestillt werden. Was stattdessen? Eine schöne Alternative wäre, wenn die Bekannten Ihre Tante ab und zu für eine Tasse Tee, einen Spielnachmittag, einen kleinen Ausflug oder so einladen würden. Denn möglicherweise ist das Schenken auch ein Versuch, sich Liebe und Zuwendung zu erkaufen. Ich könnte mir vorstellen, dass sich die alleinstehende Tante des Öfteren gelangweilt und einsam fühlt. Vielleicht hat sie gar das Gefühl, sie bedeute ihren Bekannten nicht viel, sie sei bloss eine wertlose alte Frau?

Sollte sich niemand finden lassen, der oder die etwas verfügbare Zeit mit Ihrer Tante verbringen mag könnten Sie beispielsweise mit Pro Senectute https://www.prosenectute.ch/de.html oder über die Freiwilligenarbeit von Benevol https://www.benevol.ch/de.html etwas organisieren, um ihr neue soziale Kontakte und Abwechslung im Alltag zu ermöglichen. Wenn sich aber die Lebenssituation trotz allem Engagement verschlechtert, wäre eine genauere Abklärung des Kaufverhaltens ratsam. Und sollte sich eine Schuldensituation ergeben, ist fachliche Unterstützung bei der Schuldensanierung empfehlenswert. Eventuell wäre sinnvoll, sich in diesem Fall die Errichtung einer administrativen Beistandschaft zu überlegen.


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Mein Partner mit dem ich seit einem Jahr zusammen bin und seit 2 Monaten zusammen wohne, hat eine starke Pornosucht. Er hatte diese bereits Jahre vor unserer Beziehung, doch seit dem zusammenleben, hat diese vermehrt Einfluss auf uns. Vorher haben wir noch eine Fernbeziehung geführt und uns nur selten gesehen, daher war es nie ein Thema. Wir haben bereits ein paar Mal darüber geredet und beim letzten Mal als ich ihn erwischt habe, hat er mir versichert, er will etwas ändern und er weiss, dass er das nicht alleine schafft. Doch es geschieht nichts. Er konsumiert immernoch regelmäßig, täglich, und masturbiert auch oft dazu. Das Ausmaß ist wirklich heftig. Er speichert die Bilder und Videos alle auf seinem Handy und dem Computer und hat sogar alles abgeordnet. Ich weiss davon, da die Bilder auf dem gemeinsamen Serverspeicher sind und auf seinem Handy habe ich es gesehen, als ich etwas von seinem Handy ausdrucken wollte und dazu das Bild suchen und öffnen musste. Unser Sexleben ist auch davon betroffen ( deutlich weniger ) auch wenn hier sein Alltagsstress noch reinspielt. Vorher war es sehr ausgeprägt und wir sind beide auch sehr offen und probieren vieles aus. Er hat mir erzählt, dass er damals damit angefangen hat, weil die sexuelle Zuneigung gefehlt hatte. Mittlerweile ist es zu einem Zwang geworden und sobald ihm langweilig ist, oder der Zwang aufkommt, konsumiert er wieder. Er möchte auch nicht mehr darüber reden, da er nicht mehr wie das übliche dazu sagen kann und es ihm sehr, sehr unangenehm ist. Ausserdem macht mir der Kontent den er konsumiert sehr zu schaffen. Es sind zu 90% Trans/Shemale/Futa Videos/Bilder, etwa 8% ist Pegging und der Rest sind hetero cis Frauen. Ich selbst schaue das alles auch gerne und es würde mich auch nicht stören, wenn er es ab und zu macht. Aber dazu kommt noch, dass er sehr auf Pegging steht ( das üben wir auch oft aus und es macht uns beiden grossen Spass ) und auch bereits etwas mit einer Transfrau hatte. ( Was genau da lief wollte ich nicht wissen, daher habe ich dazu keine weiteren Infos. ) Ich frage mich jedes Mal, ob ich ihm zu wenig bin da ich nun mal ein weibliches Geschlechtsorgan habe und kein männliches und er dieses ja anscheinend sehr begehrt. Ich möchte ihn auch nicht fragen, wieso er das tut oder was ihn reizt oder ob er halt auf Transfrauen steht und nicht auf hetero cis Frauen, da ich bedenken habe, er könnte mich dazu einfach anlügen und es ja sowieso privatsache ist, was man konsumiert und mich daher auch nichts anzugehen hat. Zu Anfang unserer Beziehung haben wir auch offen darüber geredet was wir uns alles anschauen und daher wusste ich das bereits. Aber das es wie bereits gesagt doch 90% des Kontents ausmacht lässt viele Fragen bei mir offen und ich habe Mühe mit dem Thema und es ist mir unangenehm. Ich habe ihm bereits in einem Gespräch gesagt, dass ich das gefühl habe, ihm nicht zu genügen und das etwas fehlt was er gerne möchte. Das hat er verneint und mir versichert, dass er mehr als nur zufrieden ist mit mir und unserem Sexleben. ( Das Gespräch handelte nicht vom Kontent den er konsumiert, daher könnte es auch sein, dass er nicht wusste von was ich rede. ) Ich möchte versuchen, damit umgehen zu können, doch habe keine Ahnung wie ich das schaffen kann. Ich habe Tage, an denen ist es einfach und an anderen überkommts mich wieder. Im Internet findet sich nicht wirklich etwas darüber und man verliert sich schnell im Reddit-Hole. Ich danke Euch schon Mal für die Hilfe.

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