Drogen und Freundschaft - mein Kollege ist schwer zugänglich. Was könnte ich bloss tun, um ihm zu helfen, aus dieser Schlaufe heraus zu kommen?

Ich habe einen sehr guten Kollegen, der fast jedes Wochenende diverse Drogen konsumiert. Wenn ich ihn dann im Ausgang treffe, erzählt er permanent von seinen (multiplen) Problemen. Er ist unglücklich in der Liebe und in der Familie. Auf Parties ist er glücklich und glaubt in dieser Welt viele Freunde zu haben. Mich nervt es aber manchmal schon, dass er nur im Ausgang über seine Probleme spricht und ich es dann meist gar nicht mehr geniessen kann, weil ich nur mit ihm beschäftigt bin. Man muss sich dann auch immer um ihn kümmern, weil er total abstürzt und ständig irgendwas verliert oder nicht mehr allein nach Hause kommt. Ich habe schon oft versucht mich unter der Woche "nüchtern" mit ihm zu treffen und über sein Problem zu reden, weil ich es nicht für sinnvoll halte, diese Probleme im Ausgang zu besprechen. Dann ist er immer nicht erreichbar, verkriecht sich in seiner Wohnung und wenn ich vorbei gehe knallt er die Tür zu und spricht kein Wort. Freitags ist dann wieder alles super, wenn das Wochenende wieder beginnt und er sich mit Bier und Speed berausche kann. Was könnte ich bloss tun, um ihm zu helfen, aus dieser Schlaufe heraus zu kommen? Kennt dieses Problem ansatzweise jemand von euch auch?

SafeZone.ch hat diese Frage beantwortet:

Guten Tag reikiregenbogen und herzlich willkommen im Forum von SafeZone.

Sie beschreiben eindrücklich, wie sich Ihr Freund in einer Endlosschlaufe dreht. Und wie Sie, als guter und geduldiger Freund/gute und geduldige Freundin, auch Bestandteil von dieser Schlaufe geworden sind und mitdrehen.

Sie wollen wissen, wie Sie Ihrem Freund helfen können, aus dieser Schlaufe rauszukommen.

Stellt sich die Frage, ob er überhaupt aus dieser Schlaufe rauskommen will. Es gibt Menschen, die über Jahre und Jahrzehnte klagen und jammern wegen ihrer Probleme, sie aber nie lösen. Das Jammern ist ein Ventil, es erleichtert sie und ermöglicht ihnen, mitsamt ihren Problemen weiterzuleben. Das ist auch eine Art Problemlösestrategie.

Ihr Part dabei ist offenbar, dass Sie zuhören, trösten, sich kümmern. Das wollen Sie nun aber nicht mehr, was ich gut verstehen kann. Sie haben auch schon vieles versucht, damit Ihr Freund seine Endlosschlaufe unterbricht – bisher erfolglos.

Ein anderer Ansatz wäre vielleicht, dass Sie probieren, Ihren Teil der Schlaufe, die sie mit Ihrem Freund drehen abzuändern. Haben Sie darüber schon einmal nachgedacht?

Ich bin überzeugt, dass viele Leute Ihr Problem sehr gut nachvollziehen können und sich mit ähnlichen Fragen auseinandersetzen. Ich hoffe, dass Sie viele Rückmeldungen und Anregungen bekommen und hier eine reichhaltige Sammlung von Erfahrungen und angewandten Strategien entsteht.

Freundliche Grüsse

SafeZone-Katja-Scherrer


SafeZone.ch-User schreibt:

ja, es stimmt natürlich, ich bin Teil von dem ganzen und mache auf meine Art mit.. in dem Fall ist es aber äusserst schwierig "den Absprung zu schaffen" - ich möchte ja schliesslich nicht unsere Freundschaft beenden. Kann gut sein, dass er gar nicht aufhören will mit diesem Verhalten..manchmal habe ich sogar das Gefühl er macht es extra, damit man sich um ihn kümmert. Weil er keine Freundin hat ( was er immer wieder sehr bedauert), die diese Aufgabe übernehmen könnte oder für die es sich lohnen würde "sein Leben zu ändern". Hat mir jemand Tips, was ich tun könnte, um wie Frau Scherrer sagt, "meinen Teil der Schlaufe abzudrehen"?


SafeZone.ch-User schreibt:

Dieses Verhalten kenne ich nur zu gut von mir selbst. Die Frage ist ob das Sprechen über Probleme eine Art Hilfeschrei ist weil er selbst nicht mehr klarkommt oder einfach nur Aufmerksamkeit sucht.

Bei mir musste es erst selbst klick machen damit ich endlich mich daran machte etwas zu verändern. Für mich sieht es irgendwie danach aus als ob da noch mehr Probleme vorhanden sind. Isolation und sich bewusst zurückziehen sieht mir bisschen nach Depression aus. Das Wochenende dann sich irgendwie zudröhnen ist eine Art Kompensation.

Wahre Freunde würden ihm keine Drogen verkaufen oder sauftouren Veranstalten wenn Sie mercken dass es jemandem nicht so gut geht.

Hat er denn schon mal versucht etwas anderes zu machen? Sport? Ins Kino gehen am Wochenende anstatt sich voll zu dröhnen oder auch vielleicht mal ein BlindDate?

Ich weiss wie es ist in der Schlaufe zu stecken und keine Partnerin zu haben. Fakt ist jedoch solange er in der Schlaufe fest hängt ist es nur sehr unwahrscheinlich dass er eine ernsthafte Partnerin findet die Ihm auch gut tut (eine die nicht Drogen und nimmt und nicht säuft).

Vielleicht wäre es etwas Ihm in einen neuen Freundeskreis zu führen wo man sich nicht so zudröhnt am Wochenende und er trotzdem Freude hat?

Wie wärs mit Wandern oder Extremsportarten, etc.... gibt ja mehr als genug und hier lernt man auch etwas schlauere Leute kennen.

Bitte denk auch etwas an dich. Ich musste auch feststellen dass je mehr man versucht jemandem zu helfen und er diese Hilfe nicht seriös annimt man sich auf Dauer zu sehr verausgibt. Also ein wenig aufpassen.


Fragen von Angehörigen

Meine Mutter ist Alkoholikerin, mein Vater streitet dies ab. Die Situation belastet mich sehr. Habt ihr Erfahrung damit? Was würdet ihr mir raten?

Es fällt mir auf, dass meine Nachbarin, die alleinerziehende Mutter zweier kleiner Kinder ist, öfter mal schwankend durchs Treppenhaus geht. Ich glaube, sie trinkt zu viel. Mir gefällt das gar nicht und ich frage mich, ob ich die KESB einschalten soll.

Mein Partner mit dem ich seit einem Jahr zusammen bin und seit 2 Monaten zusammen wohne, hat eine starke Pornosucht. Er hatte diese bereits Jahre vor unserer Beziehung, doch seit dem zusammenleben, hat diese vermehrt Einfluss auf uns. Vorher haben wir noch eine Fernbeziehung geführt und uns nur selten gesehen, daher war es nie ein Thema. Wir haben bereits ein paar Mal darüber geredet und beim letzten Mal als ich ihn erwischt habe, hat er mir versichert, er will etwas ändern und er weiss, dass er das nicht alleine schafft. Doch es geschieht nichts. Er konsumiert immernoch regelmäßig, täglich, und masturbiert auch oft dazu. Das Ausmaß ist wirklich heftig. Er speichert die Bilder und Videos alle auf seinem Handy und dem Computer und hat sogar alles abgeordnet. Ich weiss davon, da die Bilder auf dem gemeinsamen Serverspeicher sind und auf seinem Handy habe ich es gesehen, als ich etwas von seinem Handy ausdrucken wollte und dazu das Bild suchen und öffnen musste. Unser Sexleben ist auch davon betroffen ( deutlich weniger ) auch wenn hier sein Alltagsstress noch reinspielt. Vorher war es sehr ausgeprägt und wir sind beide auch sehr offen und probieren vieles aus. Er hat mir erzählt, dass er damals damit angefangen hat, weil die sexuelle Zuneigung gefehlt hatte. Mittlerweile ist es zu einem Zwang geworden und sobald ihm langweilig ist, oder der Zwang aufkommt, konsumiert er wieder. Er möchte auch nicht mehr darüber reden, da er nicht mehr wie das übliche dazu sagen kann und es ihm sehr, sehr unangenehm ist. Ausserdem macht mir der Kontent den er konsumiert sehr zu schaffen. Es sind zu 90% Trans/Shemale/Futa Videos/Bilder, etwa 8% ist Pegging und der Rest sind hetero cis Frauen. Ich selbst schaue das alles auch gerne und es würde mich auch nicht stören, wenn er es ab und zu macht. Aber dazu kommt noch, dass er sehr auf Pegging steht ( das üben wir auch oft aus und es macht uns beiden grossen Spass ) und auch bereits etwas mit einer Transfrau hatte. ( Was genau da lief wollte ich nicht wissen, daher habe ich dazu keine weiteren Infos. ) Ich frage mich jedes Mal, ob ich ihm zu wenig bin da ich nun mal ein weibliches Geschlechtsorgan habe und kein männliches und er dieses ja anscheinend sehr begehrt. Ich möchte ihn auch nicht fragen, wieso er das tut oder was ihn reizt oder ob er halt auf Transfrauen steht und nicht auf hetero cis Frauen, da ich bedenken habe, er könnte mich dazu einfach anlügen und es ja sowieso privatsache ist, was man konsumiert und mich daher auch nichts anzugehen hat. Zu Anfang unserer Beziehung haben wir auch offen darüber geredet was wir uns alles anschauen und daher wusste ich das bereits. Aber das es wie bereits gesagt doch 90% des Kontents ausmacht lässt viele Fragen bei mir offen und ich habe Mühe mit dem Thema und es ist mir unangenehm. Ich habe ihm bereits in einem Gespräch gesagt, dass ich das gefühl habe, ihm nicht zu genügen und das etwas fehlt was er gerne möchte. Das hat er verneint und mir versichert, dass er mehr als nur zufrieden ist mit mir und unserem Sexleben. ( Das Gespräch handelte nicht vom Kontent den er konsumiert, daher könnte es auch sein, dass er nicht wusste von was ich rede. ) Ich möchte versuchen, damit umgehen zu können, doch habe keine Ahnung wie ich das schaffen kann. Ich habe Tage, an denen ist es einfach und an anderen überkommts mich wieder. Im Internet findet sich nicht wirklich etwas darüber und man verliert sich schnell im Reddit-Hole. Ich danke Euch schon Mal für die Hilfe.

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