Neulich auf einer Party habe ich mich mit jemandem über Drogenerfahrungen unterhalten. Die Person erzählte mir, dass sie seit einiger Zeit ab und an Partydrogen konsumiert (ausprobiert), jedoch allgemein eher wenig davon spürt, obwohl sie dieselbe Menge "xy" einnimmt wie andere. Sie ist durchschnittlich gross und entsprechend normalgewichtig. Ich habe mich dann gefragt, worauf es denn ankommt, ob jemand bei Menge A einer Substanz "xy" bereits high wird oder erst bei Menge B und ab wann es u. U. gefährlich werden könnte. Sollte ich die Person auf der nächsten Party wieder antreffen, was könmte ich ihr raten? Ich persönlich habe da eben an die Gefahr der Überdosierung gedacht... Es gibt wohl je nach Mensch eine unterschiedliche Sensitivität gegenüber Substanzen, aber warum ist das so? Ist das neurologisch bedingt? Oder kann es evtl. auch ein psychischer Abwehrmechanismus sein? (Angst vor Kontrollverlust...) Vielen Dank im Voraus.
SafeZone.ch hat diese Frage beantwortet:
Vielen Dank für Ihr spannendes Anliegen. Zunächst möchte ich Ihnen die Faktoren aufzeigen, die Drogenwirkungen grundsätzlich beeinflussen und somit auch Wirkunterschiede erklären können. Dem Zugrunde liegt das Konzept von Drug – Set – Setting. Diese drei Faktoren stehen in enger Wechselwirkung und bestimmen die Art und Weise des Konsums sowie die Wirkung und das Risikopotenzial von Drogen entscheidend mit.
Drug:
• Wirkprofil jeder einzelnen Substanz (Wirkung, Nebenwirkungen, Langzeitfolgen)
• Substanzzusammensetzung (Drug Checking)
• Einnahmeform und Dosis
• Safer-Use-Informationen
Set:
• Aktuelle körperliche und psychische Gesundheit
• Körperliche und psychische Voraussetzungen (Krankheiten, Toleranz, Genetik, Einschränkungen)
• Konsummotivation
Setting:
• Vorgesehener Konsumort
• Erreichbarkeit/Transportmöglichkeit
• (Mit-)Konsument/innen
• Begleitpersonen
• Zugang zu Safer-Use-Materialien
Wer Drogen nimmt weiß, dass deren Wirkung an unterschiedlichen Tagen sehr verschieden sein kann. Auch Faktoren wie beispielsweise Größe und Gewicht einer Person können die Konzentration einer Droge oder eines Medikaments im Körper beeinflussen. Des Weiteren wird auch die neurologische/ biochemische Ebene eine Rolle spielen. Dies ist zum einen – gerade in Bezug auf illegale Drogen – noch nicht sehr erforscht und auch sehr komplex (allein die Ausschüttung und Wirkweisen von Neurotransmittern, welche beim Konsum stattfinden). Es ist immer ein guter Ansatz offene und ehrliche Gespräche über das Thema Drogenkonsum zu führen. Kann es doch mit sehr viel Scham, Hemmungen und Angst verbunden sein. Womöglich können diese Gespräche einen nachhaltigen Effekt haben, wenn es um greifbarere Themen geht, wieso z.B. konsumiert wird? Wie es der anderen Person wirklich geht? Daraus kann sich vielleicht von allein ableiten, was Sie der Person raten können. Wie gut ist die Person (und auch Sie) über das Thema informiert? Wie reflektiert ist das eigene Verhalten? Ist die Person mit Ihrem Konsumverhalten zufrieden? Gibt es für Sie als aussenstehende Person überhaupt einen Grund etwas raten zu können, oder geht es eben mehr um das Interesse, Empathie, die Wertschätzung und dem guten Gefühl, was sich daraus ergeben kann für beide Seiten? So unterschiedliche wie Drogen wirken, so unterschiedlich ist auch das Risikopotenzial für das Individuum (ob kurz- oder langfristige Folgen). Information durch öffentlich zugängliches Wissen ebenso wie ein offener Umgang mit dem Thema und sich bei Bedarf Unterstützung zu holen, sind meines Erachtens sehr wichtig. Vielleicht könnte das also ein Ansatz sein für ein nächstes Gespräch mit der Person?! Falls Sie das Thema noch mehr beschäftigt, sie weitere Fragen haben oder sich einfach mit einer Fachperson von der Safe-Zone Plattform darüber austauschen wollen, lade ich Sie herzlich ein unsere geschützte Online-Beratung in Anspruch zu nehmen unter https://www.safezone.ch/de/beratung
SafeZone.ch hat diese Frage beantwortet:
Vielen Dank für Ihr spannendes Anliegen. Zunächst möchte ich Ihnen die Faktoren aufzeigen, die Drogenwirkungen grundsätzlich beeinflussen und somit auch Wirkunterschiede erklären können. Dem Zugrunde liegt das Konzept von Drug – Set – Setting. Diese drei Faktoren stehen in enger Wechselwirkung und bestimmen die Art und Weise des Konsums sowie die Wirkung und das Risikopotenzial von Drogen entscheidend mit.
Drug:
• Wirkprofil jeder einzelnen Substanz (Wirkung, Nebenwirkungen, Langzeitfolgen)
• Substanzzusammensetzung (Drug Checking)
• Einnahmeform und Dosis
• Safer-Use-Informationen
Set:
• Aktuelle körperliche und psychische Gesundheit
• Körperliche und psychische Voraussetzungen (Krankheiten, Toleranz, Genetik, Einschränkungen)
• Konsummotivation
Setting:
• Vorgesehener Konsumort
• Erreichbarkeit/Transportmöglichkeit
• (Mit-)Konsument/innen
• Begleitpersonen
• Zugang zu Safer-Use-Materialien
Wer Drogen nimmt weiß, dass deren Wirkung an unterschiedlichen Tagen sehr verschieden sein kann. Auch Faktoren wie beispielsweise Größe und Gewicht einer Person können die Konzentration einer Droge oder eines Medikaments im Körper beeinflussen. Ebenfalls kann es sein, dass Mischkonsum betrieben wurde. Dies kann dazu führen, dass manche Substanzen, die Wirkungen von anderen Substanzen dämpfen (oder aber auch verstärken). Zum Beispiel wird der Alkoholrausch durch Stimulanzien-Konsum als gedämpft wahrgenommen. Des Weiteren wird auch die neurologische/ biochemische Ebene eine Rolle spielen. Dies ist zum einen – gerade in Bezug auf illegale Drogen – noch nicht sehr erforscht und auch sehr komplex (allein die Ausschüttung und Wirkweisen von Neurotransmittern, welche beim Konsum stattfinden). Es ist immer ein guter Ansatz offene und ehrliche Gespräche über das Thema Drogenkonsum zu führen. Kann es doch mit sehr viel Scham, Hemmungen und Angst verbunden sein. Womöglich können diese Gespräche einen nachhaltigen Effekt haben, wenn es um greifbarere Themen geht, wieso z.B. konsumiert wird? Wie es der anderen Person wirklich geht? Daraus kann sich vielleicht von allein ableiten, was Sie der Person raten können. Wie gut ist die Person (und auch Sie) über das Thema informiert? Wie reflektiert ist das eigene Verhalten? Ist die Person mit Ihrem Konsumverhalten zufrieden? Gibt es für Sie als aussenstehende Person überhaupt einen Grund etwas raten zu können, oder geht es eben mehr um das Interesse, Empathie, die Wertschätzung und dem guten Gefühl, was sich daraus ergeben kann für beide Seiten? So unterschiedliche wie Drogen wirken, so unterschiedlich ist auch das Risikopotenzial für das Individuum (ob kurz- oder langfristige Folgen). Information durch öffentlich zugängliches Wissen ebenso wie ein offener Umgang mit dem Thema und sich bei Bedarf Unterstützung zu holen, sind meines Erachtens sehr wichtig. Vielleicht könnte das also ein Ansatz sein für ein nächstes Gespräch mit der Person?! Falls Sie das Thema noch mehr beschäftigt, sie weitere Fragen haben oder sich einfach mit einer Fachperson von der Safe-Zone Plattform darüber austauschen wollen, lade ich Sie herzlich ein unsere geschützte Online-Beratung in Anspruch zu nehmen unter https://www.safezone.ch/de/beratung
Fragen von Angehörigen
Es wird immer schwieriger. Wie kann ich meine Tochter am besten vom alkoholabhängigen Papa schützen?
Mein Partner konsumiert Kokain und Cannabis. Er ist uneinsichtig. Unsere Partnerschaft leidet darunter ziemlich. Was könnte ich tun?
Wir haben Kleinkinder und mein Partner hat Alkoholprobleme. Was kann ich tun ich als nicht trinkender Elternteil?